Im Ukraine-Krieg sterben tausende Zivilisten. Jetzt wurde ein russischer Funkbefehl veröffentlicht: In Mariupol soll die Bevölkerung «beseitigt» werden.
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Im Ukraine-Krieg wurden allein in Mariupol bisher rund 5000 Zivilisten ermordet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ukraine-Krieg verlieren tausende Zivilisten ihr Leben.
  • Jetzt wurde ein russischer Funkspruch veröffentlicht.
  • Er bestätigt grausame Befürchtungen: ein Tötungsbefehl gegen die Bevölkerung in Mariupol.

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar steht die Hafenstadt Mariupol unter Beschuss. Rund 90 Prozent der Stadt sind zerstört. Trotzdem befinden sich dort noch immer geschätzt 150'000 Zivilisten unter prekären humanitären Umständen.

Die Truppen Russlands forderten dort bereits 5000 zivile Opfer. Und es werden immer mehr. Jetzt veröffentlicht der ukrainische Geheimdienst SBU einen abgehörten russischen Funkspruch auf Facebook:

Ein Vorgesetzter verlangt von einem Soldaten: «Beseitige sie!»

Ukraine-Krieg: Soldat beschreibt «zivile Kleider»

Seine gruseligen Anweisungen unterstreicht er nochmals. Sogar, als die Truppe mitteilt, zwei Personen, die aus einem nahegelegenen Gehölz hervortraten, würden «Zivilkleidung» tragen. Der Kommandant schreit: «Kill' sie alle, verdammt.»

So lautet der deutliche, grausame Befehl eines russischen Kommandanten in Mariupol.

Das Theater in Mariupol, wie 90 Prozent der Gebäude, wurde zerstört.
Ein Mann gräbt ein Grab für Verstorbene in Mariupol. Bisher wurden geschätzt 5000 Zivilisten getötet.
Ein Teil der Bevölkerung konnte flüchten, doch rund 150'000 Zivilisten befinden sich noch in Mariupol.
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Dieses Satellitenbild vom 29. März 2022 zeigt die zerbombte Stadt Mariupol. Fast alle Gebäude sind dem Erdboden gleichgemacht.
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Archivbild: Im Ukraine-Krieg sollen die Russen mobile Krematorien benutzen, um die Leichen der zivilen Opfer in Mariupol zu verbrennen

Trotz des Einwands werden Zivilisten rücksichtslos getötet.

Der Geheimdienst schreibt weiter auf Facebook: «Das sind Verbrechen, für die sie zur Rechenschaft gezogen werden müssen.»

Der ukrainische Geheimdienst SBU hörte den Funkspruch mit Zivilisten-Tötungsbefehl ab. Der Befehlsschrei des Kommandanten ist deutlich hörbar. - Facebook / Ukrainischer Geheimdienst SBU

Nach dem Massaker in Butscha betonte die ukrainische Regierung, dass solche Gräueltaten im Ukraine-Krieg auch in anderen Städten geschehen.

Gemäss Berichten ergreift Moskau Massnahmen, um genau solche Verbrechen zu vertuschen. In Mariupol werden sogar mobile Krematorien benutzt, um die Körper der zivilen Opfer zu verbrennen.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Auch der Bundesnachrichtendienst in Deutschland hat russische Funksprüche abgefangen. Dabei geht es um die Ermordung der Zivilisten in Butscha.

Einige abgehörte Gespräche seien sogar bestimmten Bildern von Leichen zuzuordnen, wie der «Spiegel» schreibt. Die Funkaufnahmen lassen vermuten, dass das Töten der Bevölkerung im russischen Militär zur Norm geworden ist.

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