Auch an Weihnachten setzt Russland seinen Beschuss auf die Stadt Cherson im Ukraine-Krieg fort. Dabei ist die Zahl der Todesopfer auf 16 gestiegen.
Autos brennen und Rauch steigt auf, nachdem ein russischer Raketenangriff das Stadtzentrum getroffen hat. Foto: Uncredited/Kherson Region Administration/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Autos brennen und Rauch steigt auf, nachdem ein russischer Raketenangriff das Stadtzentrum getroffen hat. Foto: Uncredited/Kherson Region Administration/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/Kherson Region Administration/AP/Uncredited
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat die ukrainische Stadt Cherson zum wiederholten Male beschossen.
  • Bei dem Angriff sind mindestens 16 Menschen gestorben, weitere sind verletzt.

In der südukrainischen Stadt Cherson ist die Zahl der Toten durch Artilleriebeschuss und Explosionen nach Behördenangaben auf 16 gestiegen. Zudem seien 64 Menschen durch russische Angriffe verletzt worden, teilte der ukrainische Militärgouverneur Jaroslaw Januschewitsch am Sonntag in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Unter den Toten seien auch drei Männer, die bei Minenräumarbeiten ums Leben gekommen seien.

Die ukrainischen Behörden hatten Moskau massiven Artilleriebeschuss des Zentrums der einst von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson vorgeworfen. In der Ukraine gab es am Weihnachtstag erneut Luftalarm.

Verbrechen des «Terrorstaates» Russland

Am Vortag hatte Januschewitsch von 10 Toten und 55 Verletzten gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte dazu bei Telegram Fotos von leblosen Menschen im Zentrum der unlängst von der russischen Besatzung befreiten Stadt. Selenskyj verurteilte den Angriff als weiteres Verbrechen des «Terrorstaates» Russland direkt vor Weihnachten. Es gebe dort keine militärischen Ziele, betonte Selenskyj. Das sei kein Krieg. «Das ist Terror, das ist Töten um der Einschüchterung und des Vergnügens willen», sagte er.

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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine. - UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/AFP

Russland hatte die Region Cherson im Herbst völkerrechtswidrig annektiert. Ukrainische Truppen nahmen die Stadt Cherson dann nach einem Abzug der russischen Streitkräfte ein. Die russischen Besatzer zogen sich auf die andere Seite des Flusses Dnipro zurück. Nach ukrainischen Angaben beschiessen russische Truppen die Stadt weiter aus anderen Teilen des besetzten Gebiets Cherson. Der Grossteil des Gebiets wird weiterhin von russischen Truppen kontrolliert. Der Kreml betont, dass Russland die gesamte Region Cherson als sein Staatsgebiet ansehe und nicht aufgebe.

Der von Russland eingesetzte Gouverneur des besetzten Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, wies die Anschuldigungen der Ukraine zurück. Ukrainische Truppen hätten selbst auf «terroristische Weise» die Stadt beschossen. «Das ist eine widerliche Provokation mit dem offensichtlichen Ziel, den russischen Streitkräften die Schuld daran zu geben.» Der Charakter der Zerstörungen weise darauf hin, dass das Artilleriefeuer aus dem Norden und dem Nordwesten der Stadt gekommen sei. Er warf der Ukraine ein Verbrechen gegen Zivilisten vor.

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