Separatisten im ostukrainischen Donezk rufen Zivilisten zur Flucht nach Russland auf. Sie fürchten mögliche Offensive-Pläne von Präsident Selenskyi.
Ukrainische Soldaten an einem Kontrollpunkt unweit einer von Separatisten kontrollierten Region. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Ukrainische Soldaten an einem Kontrollpunkt unweit einer von Separatisten kontrollierten Region. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Moskautreue Separatisten in der Ostukraine rufen zu einer Flucht nach Russland auf.
  • So sollen Zivilisten vor dem Konflikt in Sicherheit gebracht werden.
  • Die Separatisten werfen dem ukrainischen Präsidenten Offensiv-Pläne vor.

Moskautreuen Separatisten haben Zivilisten zur Flucht in das Nachbarland Russland aufgefordert. Sie befürchten eine militärische Eskalation in der Ostukraine.

Zuerst sollten «Frauen, Kinder und ältere Leute» in Sicherheit gebracht werden, sagte der Chef der Donezker Separatisten, Denis Puschilin, am Freitag. «Eine zeitweise Ausreise bewahrt Ihnen und Ihren Verwandten das Leben.»

Die Separatisten warfen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, er wolle «in nächster Zeit» eine Offensive starten. Puschilin sagte, dass die Kampftruppen bereit seien, das «Staatsgebiet» gegen einen Angriff der Ukraine zu verteidigen. «Wir werden siegen», sagte er zum Ende der Videobotschaft.

Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj - AFP

Kiew hat wiederholt Angriffsvorbereitungen zurückgewiesen. Erst am Freitag wies die ukrainische Armee Vorwürfe der Aufständischen strikt zurück, dass Soldaten Siedlungen beschiessen würden. Am Donnerstag hatte eine massive Zunahme von Schusswechseln zwischen Separatisten und Regierungseinheiten international für Beunruhigung gesorgt.

Separatisten bitten Zivilisten inständig um Ausreise

Puschilin wandte sich an die Bewohner mit der «inständigen Bitte», die «massenhafte, zentralisierte Ausreise» wahrzunehmen. In Absprache mit den russischen Behörden seien im benachbarten Gebiet Rostow im Süden Russlands Unterkünfte bereitgestellt worden. Die Luhansker Separatisten ordneten ebenfalls solche Massnahmen an.

In dem seit 2014 andauernden Konflikt um die abtrünnigen Gebiete Luhansk und Donezk starben nach UN-Schätzungen bisher mehr als 14'000 Menschen. Die meisten von ihnen in den von den Separatisten kontrollierten Gebieten. Der Westen sieht Russland in der Verantwortung für die Gewalt in der Ostukraine.

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