Die Türkei blockiert den Nato-Beitritt von Schweden und Finnland nicht weiter. Dafür fordert Erdogan nun die Auslieferung von 33 Personen.
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Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei fordert die Auslieferung von 33 Personen aus Finnland und Schweden.
  • Diese werden von der Türkei als Terrorverdächtige angesehen.
  • Darunter sind Anhänger der PKK und der Gülen-Bewegung.

Nach der Einigung im Nato-Streit mit Schweden und Finnland hat die Türkei erneut die Auslieferung von Terrorverdächtigen gefordert.

Im Rahmen des neuen Abkommens mit den beiden Ländern erinnere das Justizministerium daran, dass die Türkei die Auslieferung von insgesamt 33 Personen beantragt habe, sagte Justizminister Bekir Bozdag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch.

PKK
Mitglieder der PKK bei einer Demonstration. (Archivbild) - Keystone

Von Finnland verlange man die Aushändigung von zwölf mutmasslichen Terroristen, von Schweden die Überstellung von 21 Verdächtigen. Dabei gehe es um Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der sogenannten Gülen-Bewegung. Ankara macht die Bewegung um den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich. Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation.

Abschiebungen in die Türkei sollen leichter werden

Die Türkei hatte am Dienstagabend ihre Blockadehaltung zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens aufgegeben. Die drei Länder unterschrieben ein Memorandum, in dem die nordischen Länder der Türkei unter anderem «volle Unterstützung» gegen Bedrohungen ihrer nationalen Sicherheit aussprechen. Auch Abschiebungen sollen erleichtert werden.

Bereits vor dem Abkommen hatte die Türkei die Auslieferung von angeblichen Terroristen aus beiden Ländern verlangt. Nach Angaben türkischer Medien steht auf der entsprechenden Liste auch der regierungskritische Verleger Ragip Zarakolu, der demnach in Schweden lebt.

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