Weil sie bei einem Unfall nicht abgesichert gewesen wären, hat die Türkei fünf Öltanker aus ihren Hoheitsgewässern verbannt.
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Ein Öltanker. (Symbolbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU hat gegen Russland einen Ölpreisdeckel von 60 Dollar pro Barrel verhängt.
  • Wird dieser überschritten, dürfen westliche Versicherungen den Transport nicht absichern.
  • Deswegen hat die Türkei nun fünf Öltanker aus ihren Gewässern gewiesen.

Die Türkei hat fünf Öltanker wegen fehlender Versicherungen aus ihren Gewässern gewiesen. Man habe die Meerenge Dardanellen gesperrt und sie so aus den eigenen Hoheitsgewässern gebracht, teilte das türkische Transportministerium am Montag mit.

Hintergrund ist der seit 5. Dezember geltende Ölpreisdeckel der EU. Die Regelung soll Russland dazu zwingen, Erdöl für höchstens 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. Westliche Versicherungen dürfen seitdem Transporte mit russischem Öl nur dann absichern, wenn die Preisobergrenze eingehalten wird.

Kein Nachweis über den Versicherungsschutz

Die fünf Tanker hatten nach Angaben des Transportministeriums bei Inkrafttreten der neuen Regeln bereits auf die Durchfahrt gewartet. Im Zusammenhang mit dem Preisdeckel war es zu Verzögerungen für Öltransporte auf türkischen Wasserwegen gekommen. Als Grund nannte die Türkei fehlende Nachweise über den Versicherungsschutz. Die Regierung fürchtet nach offizieller Darstellung, dass ein Unfall bei der Durchfahrt durch türkische Wasserstrassen nicht entschädigt werde.

Man gehe aber davon aus, dass der Verkehr in wenigen Tagen störungsfrei weitergehe, so das Transportministerium. Auch die Speditions-Agentur Tribeca teilte dpa am Montag mit, die «Dinge» würden sich wieder normalisieren und Versicherer die notwendigen Dokumente vorlegen.

Dem Ministerium zufolge warten derzeit 16 Tanker auf ihre Durchfahrt durch den Bosporus, vom Schwarzen Meer in Richtung Mittelmeer. Vier davon sollten am Montag die Meerenge passieren. Die anderen hätten noch keine entsprechenden Versicherungsnachweise vorgelegt. Die wartenden Tanker seien mit 1,8 Millionen Tonnen Öl beladen.

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