Tschechische Protestbewegung fordert «Vergeltung» für Einreisestopp
Deutschland hat einen weitgehenden Einreisestopp für tschechische Bürger verhängt. Eine Protestbewegung fordert «Vergeltung».

Das Wichtigste in Kürze
- Seit Sonntag gelten für die Einreise nach Deutschland strenge Regelungen.
- Für Bürger aus Tschechien bedeutet die Massnahme einen weitgehenden Einreisestopp.
- Nun hat eine Protestaktion die Politik zur «Vergeltung» aufgerufen.
Nach dem weitgehenden Einreisestopp Deutschlands für Bürger aus dem Nachbarland hat eine Protestbewegung in Tschechien «Vergeltungsmassnahmen» gefordert. Man rufe die Regierung in Prag dazu auf, die Grenzen für Deutsche komplett zu schliessen. So hiess es am Sonntag in einem auf Facebook verbreiteten Aufruf.
Tschechisches Gesundheitspersonal, das in Sachsen und Bayern arbeite, solle am Grenzübertritt gehindert und in heimischen Krankenhäusern eingesetzt werden. «Die Deutschen verteidigen ihre eigenen nationalen Interessen, und wenn unsere Regierung Führungsstärke zeigen würde, täte sie das auch», hiess es.
Einreisestopp mit zahlreichen Ausnahmen
Hinter dem Aufruf steht die Bewegung «Chcipl Pes», die sich für die Lockerung der Corona-Massnahmen einsetzt. Sowohl Regierungs- als auch Oppositionspolitiker in Prag halten sich bisher mit Äusserungen zur Einstufung Tschechiens als sogenanntes Virusvariantengebiet zurück. Tschechien hatte selbst einen weitgehenden Einreisestopp für Ausländer verhängt. Es gibt aber zahlreiche Ausnahmen unter anderem für Pendler sowie Dienst- und Transitreisende.

Nach den Vorgaben aus Berlin dürfen seit Sonntag nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Die Regelung gilt nicht nur für Tschechien, sondern auch für weite Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol. Ausnahmen bei der Einreise gibt es unter anderem für Gesundheitspersonal, Lastwagenfahrer und sonstiges Transportpersonal im Güterverkehr.