Tschechien will ukrainische Kampfpiloten ausbilden
Tschechien möchte ukrainische Kampfpiloten auf seinem Territorium ausbilden. Dies erklärte Ministerpräsident Fiala nach einem Treffen mit Selenskyj in Prag.

Tschechien will ukrainische Kampfpiloten auf seinem Territorium ausbilden. Dies könne zusammen mit Partnerstaaten auf Trainingsflugzeugen vom Typ Aero L-159 oder F-16-Kampfjets geschehen. Dies sagte Ministerpräsident Petr Fiala nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Prag.
Als möglichen Ort dafür nannte er den Militärflugplatz Namest, rund 155 Kilometer südöstlich der tschechischen Hauptstadt. Ukrainische Kampfpiloten üben demnach bereits heute mit Flugsimulatoren aus tschechischer Produktion.
Selenskyj dankt für Munitionsinitiative
Das Land wehrt sich seit gut drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. «Die Ukraine kann sich auf uns verlassen», betonte Fiala.
Selenskyj bedankte sich für die tschechische Munitionsinitiative, die effektiv funktioniere. Im Rahmen der Initiative, die von knapp einem Dutzend Staaten finanziell unterstützt wird, organisiert Tschechien die Lieferung von Artilleriemunition aus Drittstaaten.
Nach den jüngsten Zahlen seien in diesem Jahr bereits rund eine halbe Million Schuss grosskalibriger Munition an die Ukraine geliefert worden, sagte Fiala. Er gehe davon aus, dass man bis Jahresende das Ziel von 1,8 Millionen Schuss erreichen werde.
«Unity Hubs» für Ukrainer im Ausland
Unterzeichnet wurde zudem eine Vereinbarung über die Einrichtung eines sogenannten «Unity Hubs» in Tschechien. Mit dem Zentrum wolle man verhindern, dass die Verbindung zu Ukrainern im Ausland abreisst, betonte Selenskyj.
Zudem soll dort für Ukrainer, die in ihren Heimatstaat zurückkehren wollen, Rechtsberatung und Hilfe etwa bei der Jobsuche angeboten werden. Weitere «Unity Hubs» sollen demnach in Deutschland, Grossbritannien und Spanien entstehen.