Der Umweltminister Tschechiens fordert den Bau von vier neuen Atomkraftwerken.
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Das AKW Dukovany in Tschechien. (Archivbild) - Keystone

Tschechien braucht nach Auffassung seines Umweltministers Petr Hladík nicht nur einen, sondern gleich vier neue Atomreaktoren – zwei in dem südmährischen Atomkraftwerk Dukovany und zwei im südböhmischen Temelín. Hladík sagte dies in einer Debatte im Tschechischen Fernsehen (CT) am Sonntag. «Wir brauchen alle vier Blöcke, die Diskussion dreht sich nur mehr darum, wann», sagte der Minister. Ihm zufolge will die Regierung bis Ende Juni darüber entscheiden, wie viele Atomkraftwerke letztendlich gebaut werden.

Bis vor Kurzem war nur von einem neuen Block in Dukovany die Rede gewesen. Es sei offensichtlich, so Hladík, dass Tschechien künftig vier neue Reaktoren benötigen werde. Es werde diskutiert, in welchem zeitlichen Rahmen es notwendig sein werde, sie zu bauen. Die Angebote der Anbieter würden darüber entscheiden, wie viele Blöcke die Regierung in der aktuellen Ausschreibung vergibt.

Ausschlaggebende Faktoren für Auswahl

Laut Hladík wird bei der Auswahl entscheidend sein, dass die Reaktorblöcke langfristig niedrige Strompreise und Energiesicherheit gewährleisten. Sollte sich herausstellen, dass es vorteilhaft sei, alle vier Reaktoren gleichzeitig in Auftrag zu geben, werde die Regierung so entscheiden, so Hladík.

Ende Januar forderte die Regierung die französische EDF und südkoreanische KHNP, die im Rennen um den Riesenauftrag geblieben sind, auf, verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren in Dukovany und Temelín vorzulegen. Beide Unternehmen haben dafür bis Ende April Zeit. Die Regierung sollte dann im Sommer den Gewinner bekannt geben und auch die Anzahl der Reaktoren, die sie bauen will, hiess es.

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