Vor 80 Jahren haben die Nazis in einem Racheakt nach dem Attentat auf SS-Führer Reinhard Heydrich in Lidice unter anderem 173 Männer und Jungen erschossen.
Lidice Nazi-Massaker
Das Monument erinnert an das Nazi-Massaker von Lidice. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wichtige Politiker legten am Sonntag am Ort der Gräueltat Kränze nieder.
  • Die Nazis hatten sich dort für das Attentat auf SS-Führer Heydrich gerächt.

Mit einem offiziellen Gedenkakt ist in Tschechien der Zerstörung des Dorfes Lidice durch die nationalsozialistischen Besatzer vor 80 Jahren gedacht worden. Regierungschef Petr Fiala und weitere hochrangige Politiker legten am Sonntag am Ort der Gräueltat Kränze nieder. Das Gedenken stand in diesem Jahr im Schatten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. «Leider gibt es heute in der Ukraine Hunderte und Tausende Lidice», sagte nach Angaben der Agentur CTK der Botschafter Kiews in Prag, Jewhen Perebyjnis.

In einem Racheakt nach dem Attentat auf SS-Führer Reinhard Heydrich wurden am 10. Juni 1942 in Lidice 173 Männer und Jungen erschossen. Die Frauen und Kinder der Bergarbeitersiedlung wurden verschleppt oder in Konzentrationslagern ermordet. Insgesamt verloren 340 Bewohner von Lidice, das knapp 20 Kilometer westlich von Prag liegt, ihr Leben.

«Ohne das Attentat auf Heydrich und die Opfer von Lidice hätten wir unsere Freiheit möglicherweise nicht zurückerlangt», betonte Dominik Kardinal Duda, der scheidende katholische Erzbischof von Prag. Er überreichte Perebyjnis ein Marienbildnis, das für eine Kirche im zerstörten Kiewer Vorort Butscha bestimmt ist.

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