Ein kleines Provinznest kommt ganz gross raus. Der Deutsche Computerspielpreis zeichnet «Trüberbrook» als bestes deutsches Game aus. Insgesamt ging es auf einer festlichen Gala in Berlin um mehr als eine halbe Million Preisgeld.
In «Trüberbrook» verschlägt es den amerikanischen Studenten Hans Tannhauser in die deutsche Provinzidylle im Jahr 1967. Foto: trueberbrook.com
In «Trüberbrook» verschlägt es den amerikanischen Studenten Hans Tannhauser in die deutsche Provinzidylle im Jahr 1967. Foto: trueberbrook.com - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Trüberbrook» aus der Spieleschmiede bildundtonfabrik ist zum besten deutschen Computerspiel gekürt worden.

Die Macher des Games haben in Berlin bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises den mit 110.000 Euro höchstdotierten Preis von Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) entgegengenommen.

«Trüberbrook», das inmitten einer fiktiven Schwarzwald-Idylle spielt, erhielt auch den Preis für die «Beste Inszenierung». Die Handlung des Adventure-Spiels entführt in eine deutsche Provinzidylle im Jahr 1967. Den amerikanischen Studenten Hans Tannhauser verschlägt es durch ein Preisausschreiben in das fiktive Trüberbrook. Nachdem ihm eine Abhandlung über Quantenphysik gestohlen wird und er auf die Paläoanthropologin Gretchen Lemke stösst, geht das Abenteuer los. Doch nicht nur die kuriose Geschichte zeichnet das Spiel aus: Die Entwickler von bildundtonfabrik modellierten die Hintergründe sämtlich von Hand und fotografierten sie anschliessend ab. Mit Hilfe der Fotogrammetrie wurden die Szenen in dreidimensionale Ansichten umgewandelt, die die aussergewöhnliche Atmosphäre des Spiels ausmachen.

Die 32-köpfige Jury hatte die Gewinner in insgesamt 13 Kategorien ermittelt. Kriterien sind Spielspass, Unterhaltung, künstlerische Qualität, Innovationscharakter oder pädagogisch-didaktischer Wert. Die 14. Kategorie ist der Publikumspreis - ihn gewann das Rollenspiel «Thronebreaker: The Witcher Tales» des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt Red. Als «Bestes Kinderspiel» wurde «Laika» von den Berliner Entwicklern Mad About Pandas gekürt. «Bestes Jugendspiel» wurde «Unforseen Incidents» von Blackwoods Entertainment aus Bochum und Application Systems aus Heidelberg.

Auch Spiele, die einen ernsten Hintergrund haben und nicht primär der Unterhaltung dienen, wurden bedacht. In der Kategorie «Bestes Serious Game» holte sich die Hamburger Spieleschmiede Daedalic Entertainment den Preis mit «State of Mind», einem dystopischen Game, in dem die Handlung in einem futuristischen Berlin im Jahr 2048 angesiedelt ist, in der es aufgrund der digitaler Überwachung keine Privatsphäre mehr gibt. «Bestes internationales Spiel» wurde das Action-Adventure «God of War» von Sony Interactive Entertainment, das in der griechischen Antike spielt.

Der gilt als wichtigste Auszeichnung der Branche in Deutschland und wird vom Verband game gemeinsam mit der Bundesregierung verliehen. Preisgelder in Höhe von insgesamt 590.000 Euro stehen zur Verfügung.

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