Tripolis Raketen: UN-Resolutionsentwurf fordert sofortige Waffenruhe
Die Kämpfe um die libysche Hauptstadt haben erneut die internationale Gemeinschaft auf den Plan gerufen. Tripolis Raketen sind keine Seltenheit.

Das Wichtigste in Kürze
- WHO: Fast 175 Tote bei Kämpfen um libysche Hauptstadt Tripolis.
- Nun wird eine sofortige Waffenruhe gefordert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte Zahlen, wonach seit Beginn der Offensive des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar am 4. April mindestens 174 Menschen getötet wurden.
Der Resolutionsentwurf erhebt gegenüber der Libyschen Nationalen Armee des Generals Chalifa Haftar Vrowürfe. Mit ihrer Offensive würden sie die Stabilität in Libyen und die Chance für eine politische Lösung der Krise gefährden. Eine eingereichte Resolution sieht vor, «dass alle Parteien in Libyen die Situation sofort deeskalieren und sich zu einer Waffenruhe verpflichten».
750 Menschen verletzt
Die Briten hoffen, noch vor Freitag über den Text abzustimmen. Es sei jedoch unklar, ob die Verhandlungen so schnell abgeschlossen werden könnten, verlautete aus Diplomatenkreisen. Vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete Resolutionen sind rechtlich bindend.
Bei den Kämpfen um die libysche Hauptstadt Tripolis Raketen wurden bislang nach Angaben der WHO mehr als 750 Menschen verletzt. Nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) sind inzwischen mehr als 18.000 Menschen vor den Kämpfen südlich von Tripolis geflohen.
Haftar will Tripolis erobern, wo die UN-gestützte Regierung der nationalen Einheit (GNA) von Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch ihren Sitz hat. Der General unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens. Neben den Gefechten am Boden fliegen beide Seiten täglich Luftangriffe. Insbesondere in Tripolis Raketen an der Tagesordnung.

IStGH-Chefanklägerin Bensouda rief alle Kriegsparteien dazu auf, «die Regeln der internationalen Menschenrechte zu achten». Sie werde jegliche neuen Verbrechen entsprechend verfolgen. «Niemand sollte in dieser Hinsicht an meiner Entschlossenheit zweifeln», fügte sie hinzu.
800'000 Menschen nach Europa
GNA-Vizepräsident Ahmed Maitig forderte unterdessen Europa auf, seine Regierung zu unterstützen. Ein «friedliches und demokratisches Libyen» sei im im Interesse ganz Europas, sagte er in Rom.
Sollte die Gewalt anhalten, könnten 800'000 Menschen versuchen, nach Europa zu flüchten. Darunter auch mehr als 400 Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die derzeit in Libyen in Haft sind, warnte Maitig.
Die WHO hat eigenen Angaben zufolge zusätzliches OP-Personal bereitgestellt, um die Krankenhäuser in Libyen zu unterstützen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) stellte dem libyschen Gesundheitsministerium medizinisches Material zur Verfügung, um die Verletzten in den Kampfgebieten zu versorgen.
Die in Tripolis Raketen haben viele Menschen verletzt. Die Krankenhäuser vor Ort seien dringend auf Unterstützung angewiesen, erklärte das UNHCR.