Transporte vom Hamburger Hafen nach Russland nur noch mit Genehmigung des Zolls

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Deutschland,

Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und der westlichen Sanktionen sind alle Warentransporte aus dem Hamburger Hafen nach Russland seit Dienstagmorgen nur noch mit Einzelgenehmigungen des Zolls erlaubt.

Containerschiff
Containerschiff - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Automatische Abfertigung laut Senat seit Dienstagmorgen gestoppt.

Die «automatische Überlassung von Waren nach Russland» sei gestoppt worden, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) am Dienstag in der Hansestadt. «Das heisst, es gehen keine Waren mehr ab sofort nach Russland raus.»

Alle Lieferungen, die jetzt noch nach Russland gehen sollten, müssten zuvor «dezidiert» beim Zoll beantragt werden, sagte der auch für den Hafenbetrieb zuständige Senator. Die automatischen IT-Verfahren zur Beantragung von Lieferungen nach Russland seien «heruntergefahren» worden, um den Ablauf sicherzustellen. Um Anträge zu stellen, müsse «direkt» Kontakt zu einem Mitarbeiter des Zolls aufgenommen werden.

Hamburg ist der grösste deutsche Seehafen und einer der grössten Häfen in Europa. Er dient auch als Drehscheibe für den Weitertransport von Containern nach Russland, es gibt regelmässige Verbindungen vor allem nach St. Petersburg. Für den Hamburger Hafen habe die Massnahme auch logistische Konsequenzen wegen des sich daraus ergebenden Rückstaus an Containern. «Nun brauchen wir Flächen, wo wir sie zwischenparken können», sagte Westhagemann. Die Aufgabe sei jedoch zu bewältigen.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die EU gemeinsam mit den USA und vielen anderen Staaten einschneidende Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen Russland verhängt. Strafmassnahmen betreffen darüber hinaus ausgewählte Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich. Nach Medienberichten liegen im Hamburger Hafen aktuell auch mehrere Luxusyachten von russischen Unternehmern.

Eines der Schiffe gehört demnach dem Oligarchen Alisher Usmanow, der auf der entsprechenden EU-Sanktionsliste steht. Westhagemann betonte, die Regeln für Exporte nach Russland gelte für alles. «Sie können davon ausgehen, dass ab jetzt auch keine Yachten mehr rausgehen.»

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