Nach einem Streit haben drei Jugendliche in Frankreich einen Rentner zu Tode geprügelt. Der Fall sorgt für Entsetzen, harte Strafen werden gefordert.
Fankreich
Polizisten in Frankreich. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich wurde ein Rentner von drei Jugendlichen so schwer verprügelt, dass er starb.
  • Vor der Tat soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein.
  • Politiker fordern harte Strafen gegen den Haupttäter und die zwei andern Jugendlichen.
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In Frankreich sorgt ein tödlicher Angriff dreier Jugendlicher gegen einen Rentner für Entsetzen und scharfe Worte in allen politischen Lagern. Der Fall zeuge von «enthemmter Gewalt, die wir mit Entschlossenheit bekämpfen müssen», sagte Regierungssprecher Olivier Véran am Mittwoch. Der 72-Jährige, den einer der drei Jugendlichen vergangene Woche im nordfranzösischen Ort Vieux-Condé zusammengeschlagen haben soll, war nach Angaben des Bürgermeisters der Gemeinde am Dienstag seinen Verletzungen erlegen.

Die Jugendlichen sollen den Mann angegriffen haben, nachdem dieser sie am späten Mittwochabend vergangener Woche dazu aufgefordert hatte, vor seinem Haus weniger Lärm zu machen. Vor der Tat soll es zu einer «Auseinandersetzung» gekommen sein. Für den Angriff selbst gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft allerdings keine Augenzeugen. Ein Autofahrer soll den Mann kurz nach Mitternacht am Boden liegend aufgefunden haben.

Alle drei Jugendliche äussern Anzeichen von Reue

Die drei mutmasslichen Täter sind Teenager, nach Angaben der Staatsanwaltschaft wohnen sie in einer Gemeinde in der Nähe des Tatorts und sind nicht vorbestraft. Sie waren am Tag nach der Tat in Polizeigewahrsam genommen worden. Gegen den 17-Jährigen, den mutmasslichen Haupttäter, wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Den beiden anderen Jugendlichen wird unter anderem unterlassene Hilfeleistung zur Last gelegt. Der Staatsanwaltschaft zufolge äusserten alle drei Anzeichen von Reue.

«Dieses Drama wird nicht unbestraft bleiben», erklärte Innenminister Gérald Darmanin und sprach von einem «feigen Angriff». Marine Le Pen, Parteichefin der rechtsextremen Oppositionspartei Rassemblement National, sah in dem Angriff das Zeichen für einen «völligen Verlust an Respekt für das menschliche Leben» und einer «Verrohung» eines Teils der Gesellschaft.

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