Bei einem Unwetter mit einem Tornado sind im Südosten Tschechiens am Donnerstag mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen, über 200 wurden verletzt.
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Der Tornado hat im Südosten Tschechiens einen riesigen Schaden hinterlassen. - Twitter/Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Tornado sorgte am Donnerstagabend in Tschechien für totale Verwüstung.
  • Dächer wurden abgedeckt, Fensterscheiben zerstört und Autos umhergeschleudert.
  • Das schwere Unwetter hat bisher mindestens fünf Menschenleben gefordert.

Der Tornado an der Grenze zu Österreich sorgte am Donnerstagabend in mehreren Dörfern für absolute Verwüstung. Bisher hat das schwere Unwetter mindestens fünf Menschenleben gefordert. Es gebe mindestens 63 Verletzte in Krankenhäusern, sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei am Freitag.

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Bilder vom Tag nach dem schweren Unwetter im Südosten Tschechiens.
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Die entstandenen Schäden sind erheblich.
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Mindestens drei Menschen wurden getötet.
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Ganze Dächer wurden abgedeckt.
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Eine Frau mit ihrem Hund weint vor ihrem beschädigten Haus

In mehreren Dörfern seien Dächer abgedeckt, Fensterscheiben zerstört, Bäume umgestürzt und Autos umhergeschleudert worden, berichtete der Fernsehsender CT. Die Situation dort sei wie in einem Krieg, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech im Fernsehen.

Mehrere Busse seien bei dem Unwetter in Südmähren nahe der Grenze zu Österreich umgestürzt, berichtete der Fernsehsender CT. Ein Twitter-Video zeigt eine gewaltige Windhose.

Der Nutzer schreibt dazu: «Wir sind nicht in den USA. Das ist Tschechien, nahe der österreichischen Grenze.» Der Wetterdienst CHMU bestätigte später, dass es sich um einen Tornado gehandelt habe.

Ein stellvertretender Bürgermeister sagte der Agentur CTK, dass der halbe Ort dem Erdboden gleichgemacht worden sei. «Geblieben sind nur die Mauern, ohne Dach, ohne Fenster», sagte er. Die Menschen hätten sich vor dem Unwetter nicht schützen können.

Mehrere Rettungsstaffeln mit Hunden waren unterwegs ins Einsatzgebiet, um in Gebäuden nach möglichen Verschütteten suchen. Die Feuerwehr ging von Haus zu Haus. «Hier herrscht grosses Chaos, grosse Panik», sagte ein Augenzeuge in der Gemeinde Luzice dem Sender CT.

Schwere Sommergewitter sorgen für Tennisball-Hagel

Den ganzen Abend zogen schwere Sommergewitter durch Südmähren, das für seine Weinanbaugebiete bekannt ist. Die Notrufleitungen waren überlastet. In den Verwaltungsbezirken Breclav und Hodonin fielen nach Berichten in den sozialen Medien Hagelkörner von der Grösse von Tennisbällen.

Am Schloss Valtice, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, entstand Millionenschaden. An dem Barockbau aus dem 17. Jahrhundert barsten zahlreiche Fensterscheiben.

Rettungsarbeiten dauerten ganze Nacht

Die Rettungsarbeiten und die Suche nach möglichen Verschütteten dauerten die ganze Nacht über an. Aus anderen Teilen des Landes machte sich weitere Verstärkung auf den Weg.

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