Tödliche Verfolgungsjagd? Polizei nach Unruhen in Wales unter Druck

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

In Wales ist es zu Unruhen gekommen, nachdem zwei Jugendliche bei einem Verkehrsunfall getötet wurden – mutmasslich bei einer Verfolgungsjagd der Polizei.

Nach einem schweren Verkehrsunfall im walisischen Cardiff kam es in der Nacht zu schweren Ausschreitungen.
Nach einem schweren Verkehrsunfall im walisischen Cardiff kam es in der Nacht zu schweren Ausschreitungen. - Bronwen Weatherby/PA Wire/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei in Cardiff ist nach einem tödlichem Unfall und Ausschreitungen unter Druck.
  • Laut einem Sprecher hatte die Polizei nichts mit den verunglückten Jugendlichen zu tun.
  • Die Aufnahme einer Überwachungskamera zeigt mutmasslich eine Verfolgungsjagd.
  • Nach dem Tod der Jugendlichen (†15 & †16) kam es zu Ausschreitungen.

Nach einem Verkehrsunfall mit zwei toten Jugendlichen und Ausschreitungen in Cardiff ist die Polizei in der walisischen Hauptstadt in Erklärungsnot. Zuerst hatte sie den Eindruck erweckt, es habe keinerlei Interaktion zwischen Polizei und den Verunglückten gegeben. Nun liess das Video einer Überwachungskamera an dieser Darstellung Zweifel aufkommen.

Unruhen in der Nacht

Nach dem Unfall war es in der Nacht zum Dienstag zu Unruhen in dem Wohnviertel im Westen Cardiffs gekommen. Medienberichten zufolge wurden die Beamten mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen. Auf Videos, die im Internet kursierten, waren Polizisten in Schutzausrüstung zu sehen, die versuchten, eine Menschenmenge unter Kontrolle zu bringen. Mehrere Autos wurden angezündet.

Die Ausschreitungen dauerten demnach bis in die frühen Morgenstunden an, mehrere Menschen wurden festgenommen. Wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilte, wurden 15 Beamte verletzt, 11 davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

Wales
Ein Polizeiauto mit eingeschlagenen Scheiben nach der Verfolgungsjagd in Wales. - keystone

Auslöser der Unruhen war eine angebliche Verwicklung der Polizei in den Unfall. Dies sagte der Beauftragte für Polizei und Verbrechensbekämpfung in Süd-Wales, Alun Michael, dem Radiosender BBC 4. Ihm zufolge verbreiteten sich Gerüchte, wonach sich das Unglück, bei dem ein 15 und ein 16 Jahre alter Junge starben, nach einer Verfolgungsjagd durch die Polizei ereignet haben soll.

Er wies dies jedoch als unbegründet zurück. «Ich denke, das zeigt, mit welcher Geschwindigkeit sich Gerüchte durch die Aktivitäten auf sozialen Medien heutzutage verbreiten können. Und dass Ereignisse ausser Kontrolle geraten können», so Michael weiter.

Doch als später das Video einer Überwachungskamera auftauchte, auf dem zu sehen war, wie ein Polizei-Transporter einem Elektrovelo mit zwei Personen mit hoher Geschwindigkeit folgte, kamen Zweifel an dieser Darstellung auf. Der Polizeisprecher sagte, das Video werde dabei helfen, die Umstände des Unglücks zu rekonstruieren.

Kein weiteres Fahrzeug an Unfall beteiligt

Er betonte, zum Unfallzeitpunkt seien keine weiteren Fahrzeuge auf der Strasse mit dem Elektrovelo gewesen. Polizisten, die in der Nähe waren, seien erst an den Unfallort gelangt, als das Unglück sich bereits ereignet habe. Nach ersten Erkenntnissen sei auch kein weiteres Fahrzeug beteiligt gewesen. Die unabhängige Polizei-Aufsichtsbehörde wurde eingeschaltet, um die Vorgänge zu untersuchen.

In einer früheren Mitteilung hatte die Polizei die Ausschreitungen scharf verurteilt. «Das Ausmass von Gewalt gegen die Rettungskräfte und die Beschädigung von Eigentum und Fahrzeugen war vollkommen inakzeptabel», sagte ein Polizeivertreter. Der Fokus liege nun darauf, die Umstände des Unfalls und der Ereignisse danach zu ermitteln.

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