Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja will in ihre Heimat zurückkehren. Mit internationaler Hilfe soll das gelingen.
Swetlana Tichanowskaja
Die belarussiche Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swetlana Tichanowskaja will in ihr Heimatland zurückkehren.
  • Aus Angst um ihre Kinder war die Präsidentschaftskandidatin ins Ausland geflohen.
  • Unter Anhängern gilt sie als wahre Gewinnerin der Präsidentschaftswahl.

Der Fall des Kremlkritikers Alexej Nawalnys habe gezeigt, «dass es hierfür der Hilfe der Weltgemeinschaft bedarf». Das schrieb Swetlana Tichanowskaja am Dienstag auf ihrem Telegram-Kanal. Nawalny wurde direkt nach seiner Einreise in Russland inhaftiert.

Die 38-Jährige lebt derzeit im EU-Land Litauen und ist in ihrer Heimat zur Fahndung ausgeschrieben. Zuvor hatte Tichanowskaja eigenen Angaben zufolge mit Vertretern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gesprochen. In Belarus seien seit ihrer Kandidatur bei der als gefälscht geltenden Präsidentenwahl im Sommer zwei Strafverfahren gegen sie eröffnet worden. «Ich will sicher nach Belarus zurückkehren», schrieb sie.

Tichanowskaja gilt als wahre Siegerin

Tichanowskajas Mann Sergej, der eigentlich bei der Präsidentenwahl hatte antreten wollen, sitzt seit Monaten in Haft. Sie selbst war auch aus Angst um ihre Kinder ins Ausland geflohen.

Ihre Anhänger sehen sie als wahre Siegerin der Präsidentenwahl vom 9. August. Nicht den als «letzten Diktator Europas» kritisierten Alexander Lukaschenko. Auch die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an.

Seit der Wahl kommt es immer wieder zu grossen, friedlichen Protesten im Land, die Uniformierte mit Sturmhauben oft brutal niederschlagen. Es gab bislang mehr als 30'000 Festnahmen, Hunderte Verletzte und zahlreiche Tote.

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