Auf Teneriffa und den gesamten Kanaren protestieren tausende Menschen wegen des Massentourismus auf den Strassen. Nun zeigen sich erste Erfolge.
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Auf den Kanaren wird demonstriert: Der Massentourismus lässt unter anderem Wohnungspreise auf Teneriffa stark steigen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gefühlt ganz Teneriffa lehnt sich aktuell gegen den Massentourismus auf.
  • Nun melden sich die Arbeiterverbände - und zeigen ihren Zuspruch.
  • Gleichzeitig üben sie auch Kritik an den Protestierenden.
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Die Stimmen von etwa 56'000 Demonstranten auf den Kanarischen Inseln wurden gehört. Sie haben sich unter dem Banner «Die Kanaren haben Grenzen» versammelt und fordern eine Begrenzung des Tourismus. Ausserdem verlangen sie auch einen Stopp des Immobilienverkaufs an Ausländer – und ihre Bemühungen beginnen, Früchte zu tragen.

Am Montag nahmen die Arbeitgeberverbände das Thema auf und plädierten für eine Überarbeitung des Tourismusmodells. Pedro Ortega, Präsident des Unternehmerverbandes «CCE», betonte die Notwendigkeit einer «Reflexionsphase». Diese sei bedeutend, um die Ursachen für das Unbehagen der Bevölkerung zu analysieren und Lösungen für spezifische Probleme zu finden.

Einheitlichere Forderungen sind gewünscht

Trotz seiner Unterstützung äusserte Ortega auch Kritik, die der Präsident des Unternehmensverbandes von Santa Cruz de Tenerife ebenfalls aufgreift: «Einige der Forderungen sind Probleme des Staates», sagte er laut «Teneriffa News». Er meint damit die Vermischung verschiedener Anliegen wie Wassermangel, Abfallmanagement, Immobilienproblematik und Tourismus in einem einzigen Protestaufruf.

Trotzdem sind beide Arbeitgeberpräsidenten sich einig, dass ein Dialog notwendig ist. Sie betonen die Wichtigkeit, die Forderungen der Demonstranten ernst zu nehmen.

Einwohner von Teneriffa stecken wegen Massentourismus zurück

Ein Teilnehmer der Demonstration in Las Palmas de Gran Canaria brachte es laut «Teneriffa News» auf den Punkt: «Die kanarische Gesellschaft hat es satt, hinter allen wirtschaftlichen Interessen zurückzustehen." Dies beziehe sich vor allem auf den Massentourismus und die Wohnproblematik. Er fügte hinzu, dass Massentourismus die Situation nur verschlimmern würde.

Alfonso betonte, dass Unternehmer auf Teneriffa seit Jahren Massnahmen fordern, um den Tourismussektor nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Dabei geht es ihnen nicht unbedingt um Verbote, sondern um Anreize. So könnten beispielsweise mit Hilfe von Förderprogrammen Mieten für Anwohner gesenkt werden.

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