In Budapest haben Tausende gegen Orbáns Regierung demonstriert. Vorwürfe von Bestechung und Korruption gegen Regierungsmitglieder führten dazu.
Bezeichnet Viktor Orban als «Kopf des Mafia-Staats»: Peter Magyar.
Bezeichnet Viktor Orban als «Kopf des Mafia-Staats»: Peter Magyar. - Denes Erdos/AP/dpa

Tausende Menschen haben am Dienstagabend in Budapest gegen die Regierung des rechtspopulistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán demonstriert. Anlass waren Vorwürfe von Bestechung und Korruption gegen Regierungsmitglieder.

Aufgerufen hatte dazu Peter Magyar, früherer Ehemann von Orbáns ehemaliger Justizministerin Judit Varga. Er bezeichnete Orbán als «Kopf des Mafia-Staats». Magyar hatte vorher ein heimlich aufgenommenes privates Gespräch mit seiner damaligen Frau veröffentlicht.

Dieses soll beweisen, dass Orbáns Regierung versucht haben soll, eine Verwicklung von Antal Rogan, Minister und Leiter des Kabinettbüros von Orbán, in einen Korruptionsfall zu vertuschen.

Ermittlungen laufen seit 2021

Zu dem Korruptionsfall ermittelt die Staatsanwaltschaft seit 2021. Dabei soll ein Staatssekretär in dem damals von Varga geführten Justizministerium hohe Bestechungssummen angenommen haben. Varga galt als enge politische Weggefährtin Orbáns.

Bis Juni 2023 war sie Justizministerin. Sie trat zurück, um die Liste ihrer Partei Fidesz bei der Europawahl zu führen. Diese Position legte sie Anfang dieses Jahres nieder, im Zuge eines Pädophilie-Skandals. Varga warf ihrem Ex-Mann vor, die kompromittierenden Aussagen provoziert zu haben.

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