Tarifeinigung beim Stahl

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Deutschland,

Beim Stahl haben sich Arbeitgeber und IG Metall auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Im Mittelpunkt steht eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung.

Die IG Metall war mit der Forderung nach einer Tariferhöhung im Volumen von vier Prozent in die Verhandlungen gegangen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Die IG Metall war mit der Forderung nach einer Tariferhöhung im Volumen von vier Prozent in die Verhandlungen gegangen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Für den Grossteil der deutschen Stahlindustrie gibt es eine Einigung über einen neuen Tarifvertrag.

Arbeitgeber und IG Metall vereinbarten in Düsseldorf regelmässige Einmalzahlungen und eine Corona-Prämie für die rund 70.000 Beschäftigten der Branche in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Der nordrhein-westfälische Bezirksleiter der IG Metall, Knut Giesler, sieht in der Einigung eine Richtschnur für die Tarifverhandlungen in der deutlich grösseren Metall- und Elektroindustrie, die am Montag in Düsseldorf fortgesetzt werden.

Die Beschäftigten in der Stahlindustrie erhalten zum 30. Juni 2021 eine steuerfreie Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro. Daneben vereinbarten Arbeitgeber und Gewerkschaft eine weitere Einmalzahlung von 600 Euro, die zunächst in Teilbeträgen überwiesen und ab 2023 jedes Jahr ausgezahlt wird. Diese wiederkehrenden Zahlungen, die bei künftigen Tariferhöhungen ebenfalls steigen sollen, können zur Beschäftigungssicherung in Freizeit umgewandelt werden.

Giesler bezifferte das Volumen des Tarifabschlusses auf etwa 2 Prozent. Damit sei es der Gewerkschaft gelungen, Reallohnsteigerungen zu erreichen. Die Arbeitgeber machten dazu keine Angaben. Ihr Verhandlungsführer Heinz Jörg Fuhrmann sprach von einem «Abschluss mit Augenmass», der dem Erhalt der finanziellen Handlungsfähigkeit der Unternehmen angesichts der existenzbedrohenden Substanzverluste in der Corona-Krise diene.

Eine Tariferhöhung, die in kriselnden Unternehmen zu einem Lohnausgleich bei Arbeitszeitverkürzungen genutzt werden kann, ist auch in der Metall- und Elektroindustrie eine Kernforderung der Gewerkschaft. «Wir brauchen jetzt den Sprung bei Metall und Elektro, den die Stahlarbeitgeber gemacht haben», sagte Giesler. Dann könne es «vielleicht am Montag einen Durchbruch geben».

In der Metall- und Elektroindustrie wird in NRW für rund 700 000 Beschäftigte verhandelt, bundesweit sind es rund 3,8 Millionen Mitarbeiter der zentralen deutschen Industriezweige. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einer Tariferhöhung im Volumen von 4 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Die regional geführten Tarifverhandlungen werden in der Regel in einem Pilotbezirk zum Abschluss gebracht und dann von den übrigen Tarifgebieten im Kern übernommen.

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