Frauen sollen nach Angaben der neuen radikalislamischen Taliban-Regierung in Afghanistan auch künftig studieren können.
Amtierender Taliban-Bildungsminister Hakkani
Amtierender Taliban-Bildungsminister Hakkani - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amtierender Minister kündigt nach Geschlechtern getrennte Lehre an.

Allerdings solle der Lehrbetrieb nach Geschlechtern getrennt ablaufen, sagte der amtierende Bildungsminister der Taliban, Abdul Baki Hakkani, am Sonntag bei einem Treffen mit Stammesältesten in Kabul.

Die Hochschulbildung solle «gemäss dem Scharia-Gesetz» erfolgen, eine Vermischung von Männern und Frauen in Seminaren und Vorlesung solle es nicht geben, sagte Hakkani. Die Taliban wollten «einen vernünftigen islamischen Lehrplan in Übereinstimmung mit unseren islamischen, nationalen und historischen Werten» ausarbeiten, der gleichzeitig wettbewerbsfähig mit anderen Ländern sei. Auch in der Grund- und Oberschule sollen Mädchen und Jungen getrennt unterrichtet werden. Dies war im tief konservativen Afghanistan ohnehin auch bisher üblich.

An dem Treffen am Sonntag nahmen keine Frauen teil. Eine Hochschuldozentin sagte AFP, das Taliban-Bildungsministerium habe lediglich mit männlichen Dozenten und Studenten über die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs beraten. Dies zeige, dass Frauen unter den Islamisten von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen würden. Es gebe eine grosse Kluft zwischen den Worten und den Taten der Taliban.

Unter ihrer vorangegangenen Regierung von 1996 bis 2001 hatten die Taliban Frauen vom öffentlichen Leben und von Bildung ausgeschlossen. In den vergangenen 20 Jahren hatten dann zunehmend Frauen studiert.

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