In Strépy-Bracquegnies in Belgien ist an Fasnacht ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Dabei sind sechs Personen gestorben und 37 weitere verletzt worden.
Ein belgisches Polizeiauto. (Symbolbild)
Ein belgisches Polizeiauto. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Belgien ist ein Auto in eine Menschengruppe an einer Fasnachtsveranstaltung gefahren.
  • Sechs Menschen starben. Zehn weitere wurden schwer und 27 leicht verletzt.

In Belgien ist bei einer Karnevalsveranstaltung ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.

Bei dem Unglück in dem Ort Strépy-Bracquegnies kamen am Sonntagmorgen sechs Menschen ums Leben. Die berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Bürgermeister. 37 Menschen wurden verletzt. Zehn von ihnen schweben zunächst noch in Lebensgefahr.

Ob das Fahrzeug absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, blieb zunächst unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe.

Die im Fahrzeug sitzenden Personen kamen seinen Angaben zufolge aus der Region und wurden festgenommen. Der Staatsanwaltschaft zufolge könnte ihnen eine Anklage wegen Mordes drohen. Sie waren den Behörden bislang nicht bekannt und sind 1988 beziehungsweise 1990 geboren worden.

Die wallonische Gemeinde Strépy-Bracquegnies gehört zur Stadt La Louvière und liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Brüssel. Zuletzt hatte sie knapp 9000 Einwohner.

«Was tolle Party werden sollte, wurde zum Drama»

Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen Angaben zufolge fuhr das Auto mitten in die Menschenmenge.

«Da waren Musik und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war schrecklich», zitierte ihn der Sender. Nach Angaben des Bürgermeisters Jacques Gobert waren am Sonntagmorgen etwa 150 bis 200 Menschen beim "Ramassage des Gilles" dabei gewesen.

Dabei wird von Haus zu Haus gezogen, um sich für den Karneval zu sammeln. Zentrale Figur sind dabei die "Gilles", die traditionell Wachsmasken mit aufgemalter Brille und Bärtchen tragen.

Nach Angaben des Bürgermeisters von La Louvière wurde der kommunale Notfallplan ausgelöst und der Opferhilfedienst aktiviert. Die belgische Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter, ihr tiefstes Beileid gelte den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten. «Was eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama.»

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