Basel: Soll Fasnacht vor zu vielen Besuchern geschützt werden?
Die Basler Fasnacht wird von zu vielen Besuchern überflutet, findet eine Privatperson. Mit einer Petition fordert jene eine Eindämmung der Kommerzialisierung.

Das Wichtigste in Kürze
- Das «fasnächtliche Treiben» sei in Basel kaum mehr möglich, findet eine Privatperson.
- Im Frühjahr reichte jene deshalb eine Petition «Zum Schutz der Fasnacht» ein.
- Die Basler Regierung sieht keine «unverhältnismässige Behinderung» des Fasnacht-Treibens.
«Zum Schutz der Fasnacht» – so lautet eine im Frühjahr von einer Privatperson eingereichte Petition.
Jene findet: Das «fasnächtliche Treiben» sei dieses Jahr «kaum mehr möglich» gewesen – zu viele Besucher hätten die Basler Innenstadt geflutet. Die «bz Basel» berichtet darüber.
Etwa 250'000 Menschen kommen gemäss der Zeitung jährlich, um an den «drei scheenschte Dääg» teilzunehmen.
In der Petition heisst es: Die Innenstadt wurde «mit ‹Touristen›, ‹Partyvolk› und ‹Pöblern› überrannt», was «zu Missständen» geführt habe.

Dies liege an «intensivem Marketing» und einer Entwicklung der traditionellen Fasnacht «zum Wirtschaftsgut und zur Partymeile».
Die Privatperson fordert, die Kommerzialisierung der Festivitäten einzudämmen. Auch solle stärker für respektvolles Verhalten sensibilisiert werden.
Regierung: Keine «unverhältnismässige Behinderung»
Die Basler Regierung unterstützt gemäss «bz Basel» das Niveau und die Eigentümlichkeit «dieses einzigartigen Brauchtums zu bewahren».
Es lägen allerdings «keine Hinweise vor, welche auf eine unverhältnismässige Behinderung des fasnächtlichen Treibens schliessen lassen».
Die Themen Überfüllung, ausartendes Verhalten und Kommerzialisierung seien zwar ernstzunehmen. «Doch es handelt sich hierbei nicht ausschliesslich um ein ‹Fasnachtsproblem›», so die Regierung.
Eine Verschärfung der Vorschriften sei bislang nicht angebracht – bei der Fasnacht handle es sich um einen offenen Raum.
Massnahmen zur Prävention
Eine verstärkte Sensibilisierung sowie ein respektvolles Miteinander seien jedoch notwendig, räumt die Regierung ein. Die Basler Polizei hatte in diesem Jahr bereits Videos online veröffentlicht, um auf einen respektvollen Umgang hinzuweisen.
Die Fasnacht lebe von der Vielfalt ihrer Teilnehmenden, so Regierungspräsident Conradin Cramer. «Diese Offenheit ist ein Wert, aber auch eine Herausforderung», sagt er laut «bz Basel» weiter.