Ein touristisch genutzter Strand in Kroatien, in der Nähe von Split, ist mit Asbest verseucht. Statt einer Absperrung gibt es Streit über die Zuständigkeit.
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Ein öffentlicher Strand in Kroatien, der nach wie vor von Badegästen besucht werden kann, ist mit Asbest verseucht. Statt einer Sperre gibt es nur ein Hickhack über die Zuständigkeit. (Symbolbild) - pexels/Kampus Production

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein öffentlicher Strand in Kroatien ist durch giftige Asbestabfälle verseucht.
  • Er ist immer noch zugänglich. Für die Absperrung gibt es offenbar gesetzliche Hürden.
  • Zudem gibt es einen Streit um die Verantwortung.
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In der kroatischen Stadt Solin, nahe Split, kommen Strandbesucher, darunter auch Kinder, mit gesundheitsgefährdendem Asbest in Kontakt. Der öffentliche Strand Kosice im touristischen Ortsteil Vranjic – liebevoll «Klein-Venedig» genannt – ist seit Jahrzehnten mit giftigen Abfällen belastet.

Trotz wiederholter Warnungen von besorgten Einwohnern und Umweltaktivisten bleibt der Strand für ahnungslose Urlauber und spielende Kinder offen. Das berichten verschiedene Medien, darunter auch die «Kleine Zeitung».

Die Gefahr liegt im Sand: Krebserregender Asbestabfall aus einer ehemaligen Zementfabrik hat den Boden verseucht. Die inzwischen stillgelegte Fabrik leitete ihren Bauschutt direkt ins Meer. Eine rechtliche Nachfolge gibt es nicht, niemand kann für die Umweltsünden zur Verantwortung gezogen werden.

Kampf um Sanierung

Marijana Grubić ist von der Initiative «Mjesto koje hoće živjeti 2020» (Ein Ort, der leben will). Grubić kämpft unermüdlich dafür, dass Warnschilder aufgestellt werden und eine Sanierung des Strandes beginnt. Doch bisher sind die Bemühungen erfolglos geblieben. Es herrscht Uneinigkeit darüber, wer die Verantwortung trägt.

Grubić meint gegenüber der Tageszeitung «Slobodna Dalmacija»: «Inspektionen, Ministerien, die staatliche Aufsichtsbehörde und die Umweltschutzbehörde haben die Absicht, die Lösung dieses Problems noch die nächsten 15 Jahre hinauszuzögern.»

Absperrung wegen Asbest lässt auf sich warten

Der Bürgermeister von Solin, Dalibor Nincević, lehnt eine Absperrung des Strandes ab. Seine Begründung: Das Meer selbst sei nicht kontaminiert. Eine Abzäunung werde es erst geben, wenn es eine Sanierung gebe.

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Giftiger Asbestabfall aus einer stillgelegten Zementfabrik hat den Strand verseucht. (Symbolbild) - keystone

Die Umweltschutzbehörde hat den Strandabschnitt als «schwarzen Fleck» gekennzeichnet. Das bezeichnet einen Ort mit hoher Abfallbelastung durch unsachgemässe Entsorgungspraktiken in der Vergangenheit.

Eine Untersuchung 2019 hatte bereits festgestellt, dass es sich um Bauschutt mit Asbest handelt. Doch da das betroffene Gebiet teilweise Meeresgebiet ist, müssen spezielle gesetzliche Anforderungen erfüllt werden.

Kroatien wartet auf EU-Kofinanzierung

Eine Baugenehmigung ist erforderlich, und das Verfahren dazu sei bereits eingeleitet worden. Nach positivem Bescheid und Genehmigung einer EU-Kofinanzierung sowie einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren können Sanierungsarbeiten beginnen.

Bis dahin bleibt der Strand offen – ohne Warnschilder oder Absperrungen. Die Umweltbehörde weist darauf hin, dass dies nicht in ihrer Zuständigkeit liegt.

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