Steinmeier weist polnische Reparationsforderung zurück
Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier hat die polnischen Reparationsforderungen erneut abgelehnt.

Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier hat beim Antrittsbesuch seines polnischen Kollegen Karol Nawrocki dessen Reparationsforderungen erneut zurückgewiesen. Diese Frage sei «aus deutscher Sicht rechtlich abschliessend geklärt», sagte Steinmeier, wie seine Sprecherin Cerstin Gammelin schrieb. Die Förderung des Gedenkens und Erinnerns bleibe aber ein gemeinsames Anliegen.
Nawrocki sprach die Reparationsfrage nach dpa-Informationen in dem Gespräch mit Steinmeier offen an. Der «Bild»-Zeitung hatte er unmittelbar vor seinem Eintreffen in Berlin gesagt: «Die Frage der Reparationen ist natürlich nicht rechtlich abgeschlossen.»
Steinmeier begrüsste seinen rechtskonservativen Kollegen mit militärischen Ehren vor dem Schloss Bellevue. Nach dem obligatorischen Eintrag ins Gästebuch führten beide ein Gespräch miteinander. Anschliessend fuhr Nawrocki weiter ins Kanzleramt und traf mit Bundeskanzler Friedrich Merz zu einem Meinungsaustausch zusammen.
Gegenseitige Besuche trotz Differenzen
Bei dem Gespräch Steinmeiers mit Nawrocki betonten beide Präsidenten die Bedeutung einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit ihrer Länder. Nawrocki lud Steinmeier zum Gegenbesuch nach Polen ein.
Steinmeier nahm die Einladung an. Trotz der gegensätzlichen Positionen in der Reparationsfrage fand das Gespräch nach dpa-Informationen in einer freundlichen und konstruktiven Atmosphäre statt.
Die rechtskonservative Partei PiS, der Nawrocki nahesteht, hatte in ihrer Regierungszeit zu dieser Frage eine Parlamentskommission eingesetzt. Diese bezifferte vor drei Jahren die Reparationshöhe auf 1,3 Billionen Euro.