Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor dem Staatsbegräbnis für die verstorbene Königin Elizabeth II. am Montag in London auf die Einzigartigkeit des Ereignisses hingewiesen.
Steinmeier bei Eintrag in Kondolenzbuch in Berlin
Steinmeier bei Eintrag in Kondolenzbuch in Berlin - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundespräsident zeigt Verständnis für Transport der Staatsgäste in Bussen.

Das Staatsbegräbnis sei ein «Jahrhundertereignis», sagte Steinmeier am Sonntagabend im ZDF-«heute-journal». Die Queen habe «Autorität durch ihre Beständigkeit, ihre Erfahrung» erlangt. Eine 70-jährige Regentschaft werde aber kaum noch einmal möglich sein, sagte der Bundespräsident.

«Das kann man nicht nachahmen», sagte er auf die Frage nach dem Vorbildcharakter der Queen. «Aber es zeigt sich, dass die Königin Mittel und Wege gefunden hat, in die Bevölkerung hineinzuwirken, Versicherung zu geben, dass dieses Land trotz aller Probleme eine Zukunft hat», sagte Steinmeier mit Blick auf Grossbritannien. Dies sei auch die Aufgabe eines deutschen Bundespräsidenten.

Verständnis zeigte Steinmeier dafür, dass zahlreiche Staatsgäste, die zur Trauerfeier nach London gereist sind, in Bussen durch London gefahren werden. «Ich nehme das hier überhaupt nicht übel», sagte er. Das Staatsbegräbnis sei «eine Riesenorganisationsaufgabe», die die Briten «in hervorragender Weise gelöst haben». Zudem habe sich so die Möglichkeit ergeben, mit zahlreichen anderen Staatsgästen ins Gespräch zukommen, betonte der Bundespräsident, der zusammen mit seiner Frau Elke Büdenbender an den Trauerfeierlichkeiten in London teilnimmt.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine warnte der Bundespräsident jedoch vor überhöhten Erwartungen: «Wir dürfen nicht erwarten, dass von solchen Begegnungen am Rande von Trauerfeiern neue Initiativen etwa für Friedenslösungen ausgehen oder plötzlich Ideen wachsen, wie der Krieg in der Ukraine zu beenden ist.»

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