In der Toskana wurden 24 gut erhaltene Bronzestatuen gefunden. Die Statuen sind über 2000 Jahre alt.
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Archäologen arbeiten am Fundort der 24 Bronzestatuen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In San Casciano dei Bagni (IT) wurden 23 jahrtausendealte Bronzestatuen gefunden.
  • Angefertigt wurden die Statuen wahrscheinlich von lokalen Handwerkern.
  • Die Figuren werden nun in den Wintermonaten restauriert.
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Ein spektakulärer archäologischer Fund in der Thermen-Kleinstadt San Casciano dei Bagni in der Toskana sorgt für Aufregung. Bei Ausgrabungen wurde eine Votivsammlung aus 24 Bronzestatuen entdeckt, fünf davon fast einen Meter hoch.

Die Statuen waren geschützt durch den Schlamm und das kochende Wasser der Thermen und sind daher vollständig erhalten. Sie stammen aus der Zeit zwischen dem 2. Jahrhundert vor Christus und dem ersten Jahrhundert nach Christus.

Statuen wurden in heiliger Therme entdeckt

Entdeckt wurden auch tausende Münzen und Votivgaben in Überresten von heiligen etruskischen und römischen Bädern. Diese sind über 2300 Jahre alt. Die 24 Statuen wurden höchstwahrscheinlich von lokalen Handwerkern angefertigt. Sie wurden in einem Heiligtum mit sprudelnden Becken, abfallenden Terrassen, Brunnen und Altären entdeckt.

Das Heiligtum ist mindestens auf das dritte Jahrhundert vor Christus zurückzuführen. Bis zum fünften Jahrhundert nach Christus sei das Heiligtum in Betrieb gewesen. Dies erklärte der Archäologe Jacopo Tabolli von der Universität Siena gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

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Eine der gefundenen Skulpturen. - keystone

«Diese Entdeckung wird die Geschichte neu schreiben und es arbeiten bereits über 60 Experten aus der ganzen Welt daran.» Dies verkündete Tabolli, der das archäologische Projekt seit 2019 leitet. Interessant sei auch die grosse Menge an Inschriften in etruskischer und lateinischer Sprache.

Massimo Osanna, Generaldirektor der italienischen Museen, sprach von der «wichtigsten Entdeckung seit dem Fund der Riace-Bronzen». Diese fand man im Mittelmeer vor der Küste Kalabriens in den 1970-Jahren.

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Nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt hat der neue italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano bereits den Fundort besucht. «Das ist ein aussergewöhnlicher Fund. Dieser bestätigt einmal mehr, dass Italien ein Land mit unermesslichen und einzigartigen Schätzen ist. Dies, da die Schichtung der verschiedenen Zivilisationen einzigartig ist in der italienischen Kultur», kommentierte der Minister.

Die Figuren werden über den Winter restauriert

Die Überreste der etruskischen Thermen wurden in der Gemeinde von San Casciano mit circa 1600 Einwohnern entdeckt. Die Gemeinde hat die Thermalbäder restauriert, die die toskanische Medici-Herrscherfamilie bereits im 16. Jahrhundert besuchte.

Die Ausgrabungsarbeiten werden nun eingestellt und im Frühjahr wieder aufgenommen. Der Winter wird zum Restaurieren der Bronzestatuen dienen. «Es wird eine Teamarbeit sein, so wie es bisher immer war», betonte Tabolli.

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Die Statuen wurden in San Casciano dei Bagni in der Toskana entdeckt - keystone

An den Arbeiten werden die Universität Siena und das italienische Kulturministerium beteiligt sein. Auch die örtliche Stadtverwaltung und Spezialisten anderer Universitäten aus der ganzen Welt werden die Untersuchungen unterstützen. «Alle zusammen haben die einmalige Chance, ein völlig neues Kapitel der Geschichte der Anzu schreiben», betonte Tabolli.

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