Julen Madariaga ist als letzter der vier Gründer der 2018 aufgelösten baskischen Untergrundorganisation ETA gestorben.
Letzter Mitgründer Terrororganisation ETA
Der Mitbegründer der bewaffneten baskischen Separatistengruppe ETA, Julen Madariaga, aufgenommen während einer Pressekonferenz zur Vorstellung seines Buches «Egiari zor» (Lit.: Die Wahrheit). - dpa

Der Politiker und Anwalt sei am Montagabend im Alter von 88 Jahren in seiner Geburtsstadt Bilbao im Baskenland im Norden Spaniens einer langen Krankheit erlegen, berichteten die Zeitung «El Mundo» und andere Medien am Dienstag unter Berufung auf die Familie.

Zusammen mit Benito del Valle (1927-2011), Rafael Albisu (1931-2012) und José Luis Álvarez Emparanza (1929-2012) gründete Madariaga im Jahr 1959 die Untergrundgruppe «Euskadi Ta Askatasuna» (Baskenland und Freiheit). Obwohl er lange Terroraktionen als Mittel zum Erreichen politischer Ziele befürwortete, sagte sich Madariaga Anfang der 1990er Jahre von der Gewalt los. Der Mann, der in Cambridge seinen Jura-Doktortitel erwarb, trennte sich von ETA und trat der pazifistischen Organisation Elkarri bei.

Die ETA bezeichnete sich selbst unter anderem als «separatistisch, patriotisch, sozialistisch und revolutionär.» Die Organisation wurde als Widerstandsbewegung gegen die Diktatur von Francisco Franco gegründet. Aber auch nach der Rückkehr Spaniens zur Demokratie im Jahr 1975 kämpfte sie mit dem Ziel eines unabhängigen Baskenlandes im Norden Spaniens und im Südwesten Frankreichs weiter.

Bei ETA-Anschlägen wurden mehr als 800 Menschen getötet. Sieben Jahre nach der Einstellung des bewaffneten Kampfes im Jahr 2011 gab ETA 2018 ihre Selbstauflösung bekannt.

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