Spanien: Haftstrafe gegen Königsschwager bestätigt
2011 begann ein steiler Abstieg für Iñaki Urdangarín. Nun muss Spaniens Königsschwager wegen Veruntreuung von Millionen ins Gefängnis.

Das Wichtigste in Kürze
- Als Handballstar gewann Iñaki Urdangarín Medaillen.
- Nach seinem Karriere-Ende heiratete er sich ins Königshaus ein.
- Nun muss er für mehrere Jahr ins Gefängnis.
Hiobsbotschaft für die spanischen Royals um König Felipe VI.: Das Oberste Gericht in Madrid hat eine langjährige Gefängnisstrafe gegen Königsschwager Iñaki Urdangarín in leicht gemilderter Form bestätigt. Das Madrider «Tribunal Supremo» beschloss am Dienstag, dass der 50 Jahre alte Ehemann der Infantin Cristina (52) für fünf Jahre und zehn Monate hinter Gitter muss.
Veruntreuung von sechs Millionen Euro
Der frühere Handballstar war im Februar 2017 von einem Gericht in Palma de Mallorca wegen Veruntreuung von sechs Millionen Euro Steuergeldern sowie wegen Geldwäsche, Urkundenfälschung und Betrugs zu sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Die Anwälte Urdangaríns hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt.
In einer ersten Reaktion sagte ein Sprecher des Königshauses der Deutschen Presse-Agentur, man habe «absolutes Respekt» für die Entscheidung der Justiz.

Cristina war Co-Präsidentin einer der Firmen ihres Gatten und der Beihilfe zum Steuerbetrug bezichtigt worden, sie wurde aber im Prozess in Palma freigesprochen. Sie ist die jüngere der beiden Schwestern von Felipe (50) und die Nummer sechs in der Thronfolge. Cristina war die erste nahe Verwandte eines spanischen Königs, die vor Gericht kam.
Der im Jahr 2011 ausgebrochene Skandal war einer der schwersten in der Geschichte der spanischen Monarchie. Zusammen mit anderen Affären führte er zu einem raschen Imageverlust des Königshauses. Der damalige Sprecher der Royals sprach 2013 unter anderem von einem «Martyrium». Im Zusammenhang mit den Problemen dankte Cristinas Vater Juan Carlos I. im Juni 2014 zugunsten von Felipe ab.