Spanien hat am Mittwoch der 16 Todesopfer der islamistischen Anschläge von Barcelona und Cambrils vor fünf Jahren gedacht.
Angehörige trauern auf den Ramblas in Barcelona
Angehörige trauern auf den Ramblas in Barcelona - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2017 wurden bei zwei Attentaten in Barcelona 16 Menschen getötet und 140 verletzt.
  • In Spaniens Hauptstadt wurde eine Schweigeminute eingelegt.

Dutzende Menschen legten in Barcelona eine Schweigeminute auf der Promenade Las Ramblas ein, wo am 17. August 2017 ein Lieferwagen in die Menschenmenge gerast war. Später kam es im Badeort Cambrils südlich von Barcelona zu einem zweiten Anschlag. Bei beiden Angriffen wurden insgesamt auch 140 Menschen verletzt.

Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Bürger hätten «Hass und Terror in ihren Strassen erlitten». «Fünf Jahre später gedenken wir der Opfer dieser Anschläge, mit dem Ziel, eine Zukunft in Frieden aufzubauen».

Die wichtigste Gedenkveranstaltung fand in der katalanischen Hauptstadt Barcelona statt. Während ein Cellist dort ein traditionelles katalanisches Lied spielte, legten Angehörige der Opfer weisse Nelken vor einer Gedenktafel nieder - an der Stelle, an der der Lieferwagen zum Stehen gekommen war.

Zu den Anwesenden zählten auch Spaniens Verkehrsministerin Raquel Sánchez, Kulturminister Miquel Iceta, der Präsident der katalanischen Regionalregierung Pere Aragonès und Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau.

IS bekannte sich zu Anschlägen

«Dieses Datum war früher nur ein weiterer Tag im Kalender. Jetzt wachen wir am 17. August immer mit einem Knoten im Magen auf», sagte Colau dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVE vor der Zeremonie.

Hinter den Anschlägen steckte eine Zelle aus vorwiegend jungen Männern marokkanischer Abstammung, die in Katalonien aufgewachsen waren. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu den Anschlägen.

Bei dem ersten Angriff im Zentrum Barcelonas wurden damals 14 Menschen getötet, darunter ein dreijähriges Kind. Die meisten Opfer waren Touristen aus dem Ausland. Der Fahrer des Lieferwagens, der auf der Flucht einen weiteren Mann tötete, um dessen Auto zu stehlen, wurde einige Tage später von der Polizei erschossen.

Einige Stunden nach dem ersten Attentat fuhren im hundert Kilometer südlich gelegenen Cambrils fünf Männer in eine Menschenmenge. Eine Frau erlag anschliessend ihren Verletzungen. Die Polizei erschoss die fünf Verdächtigen.

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