Nachdem die Polizei nach dem Doppelmord an Jan Kuciak und dessen Verlobte mehrere Verdächtige festgenommen hat, sind diese nun wieder auf freiem Fuss.

Nach dem Doppelmord an einem Enthüllungsjournalisten und seiner Verlobten in der Slowakei hat die Polizei mehrere Verdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen. Mindestens sieben Menschen kamen frei, wie die Polizei der slowakischen Nachrichtenagentur TASR am Samstag bestätigte.

Einer der laut Medienberichten wahrscheinlich festgenommenen Italiener taucht in der unvollendeten letzten Reportage des ermordeten Journalisten als wichtigster Drahtzieher eines mutmasslichen italienischen Mafia-Netzwerks in der Slowakei auf.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Montag wurden der slowakische Journalist Jan Kuciak und dessen Verlobte erschossen.
  • Es kam der Verdacht auf, dass die italienische Mafia hinter dem Doppelmord steckt.
  • Nachdem die Polizei mehrere Verdächtige festgenommen hatte, wurden mindestens sieben Menschen wieder entlassen.

Die Behörde musste sie demnach binnen 48 Stunden aus der U-Haft entlassen. Weitere Angaben wollte die Polizei nicht machen. Laut slowakischen Medienberichten handelte es sich alles um Italiener, die im Zusammenhang mit den Mordermittlungen am Journalisten Jan Kuciak bei Razzien in der Ostslowakei festgenommen worden waren.

Am Freitagabend hatten Zehntausende Menschen in mehreren slowakischen Städten bei Trauerkundgebungen für Kuciak und seine Verlobte teilgenommen.

Journalist deckte Verbindung zwischen Mafia und Politikern auf

War der verhaftete Italiener ein wichtiger Drahtzieher?

Marian Kocner
Die Trauer und Wut über den Mord an Jan Kuciak und dessen Verlobte war gross. - Keystone

Der 27 Jahre alte Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren in der Nacht zum Montag in ihrem Haus tot aufgefunden worden. Kuciak hatte über den Filz zwischen Politik und Geschäftemacherei recherchiert. Er war dabei möglicherweise in den sogenannten Panama-Papers auf mögliche Verbindungen zwischen italienischen Mafia-Clans sowie slowakischen Politikern und Regierungsmitarbeitern gestossen.

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