Signa-Gründer Benko mit weiteren Millionen-Forderungen konfrontiert
Im Konkursverfahren über das Vermögen von Signa-Gründer René Benko sind weitere 400 Millionen Euro an Gläubigerforderungen geltend gemacht worden. Allerdings wurde an einer nachträglichen Prüfungstagsatzung am Landesgericht Innsbruck am Mittwoch nur ein verschwindender Anteil daran anerkannt. Nämlich gerade einmal 34'000 Euro.
Letztere Forderung wurde vom Finanzamt gestellt. Dies sagte der Masseverwalter Andreas Grabenweger vor Journalisten. Die bestrittenen neu angemeldeten Forderungen – sieben an der Zahl – betrafen solche von nationalen wie internationalen Investoren der Signa-Gruppe.
Insolvenzverwalter verkauft bewegliches Vermögen
Somit bleibt es vorerst bei einer Gesamthöhe an anerkannten Forderungen von rund 47 Millionen Euro, die bei der ersten Prüfungstagsatzung Ende April festgestellt wurden. Auch das ist nur ein verhältnismässig geringer Teil der Forderungen. Die Gläubiger hatten über zwei Milliarden Euro geltend gemacht.
Unterdessen war im Konkursverfahren auch die Vermögensverwertung im Gange. Konkret: Der Insolvenzverwalter verkauft «bewegliches Vermögen» Benkos. Laut dem Kreditschutzverband KSV handelt es sich dabei etwa um Uhren, ein Sportboot und einen Jetski.
Geprüft werde auch, ob diverse Markenrechte, die im Eigentum des Tiroler Unternehmers stehen, werthaltig und damit veräusserbar sind. Wie Grabenweger nach der Prüfungstagsatzung ausführte, dürften bei all dem aber «nur» einige Hunderttausend Euro an Erlösen herausschauen. Sicherlich aber nicht Erlöse im Millionenbereich.
Benko fehlt bei Verhandlung
Benko war am Mittwoch bei der kurzen Verhandlung in seiner Heimatstadt nicht persönlich anwesend. Dies im Gegensatz zur ersten Prüfungstagsatzung im April. Der frühere Milliardär ist derzeit unselbstständig bei einer Gesellschaft aus der Sphäre der von ihm selbst gegründeten Laura-Privatstiftung-Gruppe beschäftigt.
Das Konkursverfahren gegen den einstigen Milliardär Benko war im Frühling eröffnet worden. Damit kann das gesamte Privatvermögen des Mannes verwertet werden, der die inzwischen insolvente Immobilien- und Handelsgruppe Signa aufgebaut hatte. Das Verfahren könnte sich laut Beobachtern noch Jahre hinziehen.
Die Signa-Gruppe war im Herbst 2023 in die Krise gerutscht. Die Immobilien- und Handelsgruppe hatte während der Tiefzinsphase kräftig expandiert und ein Portfolio aufgebaut, zu dem etwa die Warenhauskette Globus, der Elbtower in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe oder die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof gehören. Mit dem Anstieg von Zinsen, Baukosten und Energiepreisen brach Benkos Firmenkonstrukt zusammen.