Selenskyj spricht sich für direkte Verhandlungen mit Russland aus
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht sich für Verhandlungen mit Russland aus. Er strebe eine Lösung des Dauerkonflikts in der Ostukraine an.

Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit Russland verhandeln.
- Ohne solche Verhandlungen könne der Krieg nicht beendet werden.
- Der Kreml sieht sich jedoch nicht als Konfliktpartei.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erneut für direkte Verhandlungen mit Russland zur Lösung des Dauerkonflikts in der Ostukraine ausgesprochen.
«Wir müssen die Wahrheit anerkennen, dass wir den Krieg nicht ohne direkte Verhandlungen mit Russland beenden können», sagte der 43-Jährige am Mittwoch in seiner Jahresansprache an die Nation im Parlament.
Alle ausländischen Partner hätten das bereits eingestanden. Gleichzeitig könne nur die Armee die Ukraine wirklich schützen. «Wir wissen, dass unsere Armee die beste der Welt ist und uns verteidigt», sagte der Staatschef unter dem Beifall der Abgeordneten.
Kreml sieht sich nicht als Konfliktpartei
Seit April 2014 werden Teile der ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk entlang der russischen Grenze von durch Russland unterstützten Separatisten kontrolliert. Der Kreml sieht sich jedoch nicht als Konfliktpartei. Er drängt die Ukraine seit langem zu direkten Verhandlungen mit den Rebellen in Donezk und Luhansk. Kiew lehnt dies jedoch beharrlich ab.

UN-Schätzungen zufolge sind im Konflikt bislang mehr als 13'000 Menschen getötet worden. Ein unter deutsch-französischer Vermittlung vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis. Er sieht einen dauerhaften Waffenstillstand mit einer Entmilitarisierung, Kommunalwahlen und einer weitgehenden Autonomie für die Separatistengebiete vor.