185 Firmen und Personen sind von den Sanktionen betroffen, die Ukraine-Präsident Selenskyj in Kraft gesetzt hat. Sie sollen Russland im Transport unterstützen.
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Wolodymyr Selenskyj. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine hat eine Liste veröffentlicht, auf der mit Sanktionen belegte Firmen stehen.
  • Selenskyj sieht in den 182 Firmen und 3 Personen Kriegshelfer Russlands.
  • Mit dem beschlagnahmten Geld soll die Landesverteidigung unterstützt werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Sanktionen gegen 185 Unternehmen und Personen in Kraft gesetzt, die Russlands Krieg unterstützen. Bestraft werden demnach Firmen und Unternehmer, die im Auftrag des «Aggressorstaates» Personal und Militärtechnik per Bahn transportieren, sagte Selenskyj in seiner am Samstag veröffentlichten allabendlichen Videobotschaft. Das beschlagnahmte verfügbare Vermögen komme der Landesverteidigung zugute, sagte er.

Auch belarussische Firmen, die Russland bei den Transporten unterstützen, stehen auf der am Abend veröffentlichten Liste mit 182 Firmen und 3 Personen. Die Ukraine arbeite daran, dass auch andere Staaten die Aktiva der Firmen blockierten. Zugleich dankte Selenskyj «allen, die helfen, die Sanktionen gegen Russland zu verstärken» und jenen Ermittlern, die Russlands Umgehung der Strafmassnahmen aufdeckten und verfolgten.

Ukraine droht mit Boykott der Olympischen Spiele

Mit Nachdruck forderte der Präsident einmal mehr, dass Russland im nächsten Jahr nicht zu den Olympischen Spielen in Paris zugelassen werde. Wie Selenskyj mitteilte, schrieb er den Präsidenten der führenden internationalen Sportvereinigungen, sie mögen sich festlegen mit Blick auf Pläne des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), russische Athletinnen und Athleten wieder zum Weltsport zuzulassen.

Die Ukraine droht mit einem Boykott der Spiele in Paris, sollten Sportlerinnen und Sportler aus Russland oder Belarus dort zugelassen werden. Auch Belarus ist aus Sicht der Ukraine Kriegspartei. Selenskyj hatte zuvor betont, dass die olympischen Prinzipien unvereinbar seien mit Krieg. Er warnte davor, dass Russland die «Biegsamkeit» des IOC auszunutzen werde, um das dann als Zugeständnis darzustellen.

Niemand könne darüber hinwegsehen, dass Russland täglich seinen Terror fortsetze, sagte Selenskyj. In der Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk seien bei russischen Raketenangriffen gegen Wohngebäude am Samstag 3 Menschen getötet und 14 weitere verletzt worden. Der Präsident betonte mit Blick auf die in Aussicht gestellten Militärhilfen des Westens, dass die Ukraine dringend Raketen mit grösserer Reichweite benötige, um solche Angriffe abzuwehren.

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