Selenskyj: Brauchen mehr Flugabwehr und härtere Sanktionen
Nach russischem Luftangriff mit vielen Toten im Gebiet Donezk drängt der ukrainische Präsident auf schnelle Waffenlieferungen und neue Sanktionen gegen Moskau.

Nach einem russischen Luftangriff auf das Dorf Jarowa im Gebiet Donezk mit vielen Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Flugabwehrsysteme gefordert. «Es muss schnellere Entscheidungen zu Lieferungen geben, vor allem bei Patriot-Systemen», sagte der Staatschef in seiner per Video verbreiteten Abendbotschaft.
Insbesondere das parallel in London stattfindende Ramstein-Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe müsse konkrete Ergebnisse bei der Flugabwehr liefern, so Selenskyj. Dazu erwarte er stärkere Finanzhilfen der NATO-Staaten für den Kauf US-amerikanischer Waffen im Rahmen des sogenannten PURL-Programms. «Der September muss ergebnisreich für dieses Programm werden», sagte Selenskyj.
Zugleich erhofft sich das ukrainische Staatsoberhaupt stärkere Sanktionen gegen Russland. Die Zeit sei dabei ein wichtiger Faktor. «Schon zu lange gab es keine Verstärkung des Drucks auf Russland», sagte Selenskyj.
Selenskyjs Aufruf zur Verschärfung von Sanktionen
Es müsse spürbar auf die russische Kriegsmaschine eingewirkt werden. «Verzögerte Effekte auf die Wirtschaft funktionieren nicht», sagte der Präsident. Die ständigen neuen russischen Schläge belegten dies. Ohne neue Sanktionen könne es keinen Fortschritt bei den diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Krieges geben.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. In Jarowa, nur wenige Kilometer von der Frontlinie entfernt, wurden nach ukrainischen Angaben am Dienstag mindestens 24 ältere Menschen beim Warten auf ihre Renten durch eine russische Gleitbombe getötet und mehr als ein Dutzend verletzt.