Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Russland als Gefahr für Europa. Sollte Brüssel keine klare Haltung gegenüber Moskau zeigen, könnte es Parallelen zur Krim-Krise geben.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland als Gefahr für den gesamten europäischen Kontinent bezeichnet.

«Wenn Brüssel keine eiserne Unterstützung für die europäischen Bestrebungen unserer drei Länder (Ukraine, Georgien, Moldau) zeigt, dann wird jemand die eisernen Muskeln seiner Waffen an unseren drei Staatsgrenzen zeigen», sagte er in der Schwarzmeer-Metropole Batumi in der Südkaukasusrepublik Georgien.

Zuvor hatte Selenskyj die Demarkationslinie zu Abchasien in Georgien besucht. Russland hatte die Region wie auch Südossetien nach einem kurzen Krieg mit Georgien gegen internationalen Protest als unabhängige Staaten anerkannt und dort Tausende Soldaten stationiert. Völkerrechtlich gehören die Gebiete zu Georgien.

In seiner Rede zog Selenskyj einen Vergleich zwischen der von Russland einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim, dem umkämpften ostukrainischen Donbass und abtrünnigen Gebieten in Moldau und Georgien. Der Kreml wolle mit den Gebietsstreitigkeiten einen möglichen EU- und Nato-Beitritt der drei Ex-Sowjetrepubliken verhindern. «Inwieweit die Gebietsverluste temporär bleiben, hängt in Vielem von Ihnen ab», sagte er an den im Saal anwesenden EU-Ratspräsidenten Charles Michel gerichtet.

Seit 2014 kämpfen ukrainische Regierungstruppen gegen von Moskau unterstützte Separatisten in der Ostukraine. UN-Schätzungen zufolge sind mehr als 13 000 Menschen getötet worden. Moldau und Georgien haben seit den 1990er Jahren mit ähnlichen Konflikten unter russischer Beteiligung zu kämpfen. Kiew, Tiflis und Chisinau wollen ihre Kräfte bündeln, um einen EU-Beitritt zu beschleunigen.

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