Der Prozess aufgrund des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore im Jahr 2021 läuft auf Hochtouren. Mit 28,5 Millionen Franken sollen die Familien entschädigt werden.
Pendelbahn
Die komplett zerstörte Gondelbahn nach dem tragischen Unglück mit 14 Toten in Stresa (I). - Vigili del Fuoco/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2021 starben 14 Menschen bei einem Seilbahnunglück am Lago Maggiore.
  • Aktuell findet in Italien ein Prozess gegen sechs Angeklagte statt.
  • Dort wurde entschieden, dass die Familien der Opfer 30 Millionen Euro erhalten sollen.
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In der norditalienischen Stadt Verbania ist am Dienstag die Vorverhandlung im Prozess wegen des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore fortgesetzt worden. Das Unglück forderte 14 Menschenleben. Angeklagt sind sechs Personen. Entschädigungen in Höhe von umgerechnet über 28,5 Millionen Franken sollen an die Familien der Toten ausgeschüttet werden.

Fahren Sie oft mit der Seilbahn?

Der Schadenersatz wird vom Südtiroler Seilbahnunternehmen Leitner und Reale Mutua, der Versicherungsgesellschaft der Betreiberfirma der Seilbahn «Ferrovie del Mottarone» gezahlt. Auch die Angeklagten werden einen Teil beisteuern, berichteten italienische Medien. Zwischen Leitner und den 76 Angehörigen der 14 Opfer wurde bereits im Januar eine Übereinkunft für eine Entschädigung getroffen. Weder Beträge noch Inhalt wurden der Öffentlichkeit bekannt gegeben.

Israelischer Bub überlebte

Ein heute neunjähriger israelischer Bub überlebte im Mai 2021 als einziges Familienmitglied das Seilbahnunglück am Berg Mottarone. Er soll gemäss definitiver Einigung zwischen den beteiligten Parteien mehr als 2,8 Millionen Franken Schadenersatz erhalten. Deshalb zog der Anwalt des Buben seinen Antrag auf Zulassung als Zivilkläger im Strafprozess in Verbania zurück.

Beim Seilbahnunglück am 23. Mai 2021 waren 14 Menschen ums Leben gekommen. Darunter waren der Vater, die Mutter, der Bruder und die Urgrosseltern mütterlicherseits des überlebenden Buben.

Das Kind stand monatelang im Mittelpunkt eines erbitterten Sorgerechtsstreits zwischen der väterlichen und der mütterlichen Seite seiner Familie. Das Kind wurde danach seiner Tante väterlicherseits anvertraut. Die Richterin muss noch über die Eröffnung des Prozesses entscheiden.

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