Seenotretter Sea-Eye mit weiterem Schiff

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Deutschland,

Migranten steigen auch in der Corona-Krise in Boote, um übers Mittelmeer nach Europa zu kommen. Hunderte geraten in Seenot. Die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye plant nun ein weiteres Schiff neben der «Alan Kurdi» einzusetzen.

Der Seenotretter «Sea-Eye 4» liegt zum Umbau in einem Hafen. Angesichts der zunehmenden Migration mit nicht hochseetüchtigen Booten über das Mittelmeer nach Europa will die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye ein weiteres Schiff neben der «Alan Kurdi» einsetzen. Foto: ---/Sea-Eye/United4Rescue/dpa
Der Seenotretter «Sea-Eye 4» liegt zum Umbau in einem Hafen. Angesichts der zunehmenden Migration mit nicht hochseetüchtigen Booten über das Mittelmeer nach Europa will die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye ein weiteres Schiff neben der «Alan Kurdi» einsetzen. Foto: ---/Sea-Eye/United4Rescue/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts der zunehmenden Migration mit nicht hochseetüchtigen Booten über das Mittelmeer nach Europa will die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye ein weiteres Schiff neben der «Alan Kurdi» einsetzen.

Das Schiff liege für den Umbau in einem Hafen in Mecklenburg-Vorpommern und werde zunächst unter dem Namen «Sea-Eye 4» fahren, teilte die Organisation aus Regensburg mit.

«Wir brauchen einfach viel mehr Rettungsschiffe», sagte Sprecher Gorden Isler der Deutschen Presse-Agentur. Mit der «Sea-Eye 4» existieren ihm zufolge dann sieben Hochseeschiffe verschiedener Organisationen, die für die Seenotrettung geeignet sind. Nur eines davon, betrieben von den spanischen Seenotrettern Open Arms, sei derzeit im Mittelmeer aktiv. Die Schiffe würden jedoch regelmässig blockiert, kritisierte er.

Massgeblich finanziert werde das neue Projekt mit 434 000 Euro vom Bündnis für Seenotrettung United4Rescue mit Sitz in Hannover. Die «Sea-Eye 4» solle möglichst schnell in den Einsatz gehen.

In den vergangenen Tagen waren Dutzende Menschen bei der Überfahrt über das Mittelmeer ertrunken. Beim Untergang eines Bootes vor der Küste Libyens kamen am Donnerstag mindestens 74 Menschen um, wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitgeteilt hatte. Einen Tag zuvor hatte die spanische Hilfsorganisation Open Arms vor Libyen mehr als 110 Menschen aus Seenot gerettet. Fünf Menschen konnten nur noch tot geborgen werden. Insgesamt verloren sechs Menschen ihr Leben, darunter ein Baby.

Am Samstag retteten italienische Rettungskräfte rund 30 in Seenot geratene Migranten südlich der Insel Lampedusa, wie die Küstenwache am Sonntag mitteilte. Die Menschen waren zuvor mit ihrem Boot gekentert. Zwei Gerettete mussten von einem Arzt behandelt werden.

Nach Angaben der zu den Vereinten Nationen gehörenden IOM ertranken in diesem Jahr bislang etwa 900 Menschen im Mittelmeer beim Versuch, illegal europäisches Festland zu erreichen. 11 000 Migranten wurden wieder nach Libyen zurückgebracht, wo sie demnach von Gewalt und Ausbeutung bedroht sind. Zuletzt sei die Anzahl der Überfahrten gestiegen. In Italien seien seit Anfang Oktober mehr als 780 Ankünfte von Libyen registriert worden.

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