Die (legalen) Hausbesetzungen in Spanien sorgen immer wieder für Aufregung. Auch Ausland-Schweizer vor Ort kennen das Problem. Alarm-Anlagen sollen helfen.
Hausbesetzungen sind in Spanien legal. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien ist es unter gewissen Umständen legal, Wohnungen und Häuser zu besetzen.
  • Dies wird von sogenannten Okupas ausgenutzt. Sie besetzen Häuser und fordern Lösegeld.
  • Gegenüber Nau.ch äussern sich Schweizer Auswanderer zur Situation in Spanien.
Ad

Wer ein Ferienhaus im Ausland besitzt, lässt dieses oft mehrere Wochen leer stehen. Doch in Spanien können Besitzer bei ihrer Rückkehr eine böse Überraschung erleben: Plötzlich leben fremde Menschen im Feriendomizil. Haben die Schlösser ausgetauscht. Und das ganz legal.

Hausbesetzungen durch sogenannte Okupas sind in Spanien, vor allem auf der Insel Mallorca, seit Jahren ein sehr heikles Thema. Vor allem Menschen mit einer Zweitwohnung oder einem -Haus sind davon betroffen. Jedoch machen die Okupas auch vor Einheimischen keinen Halt.

Nach bisheriger Gesetzeslage galten Wohnungseinbrüche und Besetzungen als Straftat. Doch: Die Polizei kann eine sofortige Räumung ohne richterlichen Beschluss nur innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Hausbesetzung vollziehen. Das gilt nach der spanischen Rechtssprechung.

Wer die Eindringlinge erst nach diesen zwei Tagen bemerkt, steht chancenlos da.

Der Grund dafür ist, dass die spanische Verfassung jedem Einwohner das Recht auf eine würdige und angemessene Wohnung gewährt.

Mafia nutzt die Situation aus

Die Situation wird von der Hausbesetzer-Mafia ausgenutzt. Die sogenannten Okupas besetzen Häuser und fordern für die Freigabe hohe Summen an Lösegeld, wie «Immobilien Mallorca» berichtet.

Auch Schweizer Auswanderern in Spanien ist das Problem bekannt. Auf Anfrage von Nau.ch äussern sich einige davon besorgt – und geben Tipps.

Spanien Polizei
Polizisten in Spanien
ferien
Auf der spanischen Insel Mallorca hat es viele Ferienwohnungen.
Sogenannte Okupas dürfen das Türschloss wechseln. (Symbolbild)

Urs Schacher, Präsident vom Club Suizo de Rojales, sagt: «Wenn jemand über eine gewisse Zeit nicht hier ist, empfiehlt es sich ohnehin, Freunde, Bekannte und Nachbarn zu informieren.» Wenn regelmässig Bekannte bei dem Anwesen vorbeischauen würden, könne bei Auffälligkeiten direkt die Polizei informiert werden. Denn es muss schnell gehen.

Haben Sie Ihr Zuhause mit einer Alarmanlage gesichert?

Auch Fridolin Wyss, Präsident vom Club Suizo Balear, weiss Bescheid. Er wisse sogar von konkreten Fällen. Angst vor den Besetzungen habe er jedoch nicht.

Gegen Hausbesetzungen könne man sich schützen, glaubt er. «Am besten, wenn man eine Alarmanlage installiert.»

Hans Egli, Präsident des Club Suizo Costa Blanca, rät ebenfalls in erster Linie zum Zusammenspannen: «Die Hauseigentümer können sich schützen, indem sie, wenn sie nicht anwesend sind, vermehrt Nachbarn zum Schauen beauftragen.»

So können Beobachtungen sofort gemeldet werden. Zum Glück seien Hausbesetzungen an der Costa Blanca etwas seltener, da das Gebiet intensiver bebaut sei.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AngstMafia