Auf der ganzen Welt grassiert die Afrikanische Schweinepest. Bauern in Deutschland fordern nun weitere praktische und politische Massnahmen.
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Ein Schild in Deutschland warnt vor der Afrikanischen Schweinepest. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Afrikanische Schweinepest grassiert auf der ganzen Welt.
  • Deutsche Bauern fordern nun weitere praktische und politische Massnahmen.
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Die Afrikanische Schweinepest grassiert weltweit. Dass sie auch in Deutschland irgendwann ausbrechen wird, daran haben Experten kaum Zweifel. Die Bauern verlangen nun weitere praktische und politische Massnahmen.

Bayerns Bauernpräsident Walter Heidl fordert strengere Regelungen zur Einfuhr von Lebensmitteln und schärfere Kontrollen an den Grenzen.

Die Seuche, die bereits in Polen grassiert, sei bis auf 40 Kilometer an Deutschland herangerückt und könne jederzeit überspringen. Das sagte der Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist im Grunde nur eine Frage der Zeit.» Umso grösser sei die Herausforderung, ein Übergreifen der Seuche zu verhindern.

Gebe es nur einen einzigen Fall in Deutschland, könne Schweinefleisch in viele Länder aufgrund bilateraler Handelsabkommen nicht mehr ausgeführt werden. Die Schweinehalter müssten dann um ihre Existenz fürchten. Das beträfe etwa auch den wichtigen Markt in China. Dort grassiert die Seuche bereits und es wird deshalb vermehrt deutsches Schweinefleisch nach China exportiert.

Grösste Übertragungsgefahr geht vom Menschen aus

Die Politik müsse deshalb dafür sorgen, dass die Ausfuhrverbote regionaler gestaltet würden. Es mache keinen Sinn, den Schweinefleisch-Export etwa aus der Freiburger Region zu verbieten, wenn es bei Rostock einen Fall geben sollte. Das sagte Heidl weiter.

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Durch Wildschweine könnte die Schweinepest nach Deutschland getragen werden. - dpa

Die grösste Übertragungsgefahr gehe nicht von anderen Tieren wie Wildschweinen aus, sondern vom Menschen. In Wurstsemmeln von Saisonarbeitskräften und Lastwagenfahrern oder Wurstwaren als Mitbringsel aus dem Urlaub könne das für den Menschen ungefährliche Virus eingeschleppt werden.

Bisher mahnen am Flughafen bei der Einreise lediglich leicht übersehbare Schilder, keine tierischen Nahrungsmittel einzuführen – Kontrollen gibt es nicht. Ähnlich sieht es an manchen Grenzübergängen aus. Allerdings wurden an Parkplätzen entlang der Autobahnen in Tschechien und Polen Schilder aufgestellt, die vor dem Wegwerfen von Lebensmitteln warnen.

Wildschweine verstärkt gejagt

Zwar können auch Wildschweine die Seuche übertragen – sie werden deshalb verstärkt bejagt. Es sei aber höchst unwahrscheinlich, dass ein erkranktes und schon geschwächtes Tier viele Kilometer zurücklege und so die Krankheit einschleppe. Das sagte Heidl weiter.

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Die Afrikanische Schweinepest ist auch für Hausschweine tödlich. - AFP/Archiv

Dennoch sei die Bejagung weiter wichtig. Das Schwarzwild vermehre sich bei den immer milderen Wintern extrem. Die Bestände stiegen trotz Jagd, die Jäger kämen mit dem Abschuss teils nicht mehr hinterher.

Sei das Virus einmal in der Region, könnten auch Nager wie Mäuse oder Ratten den Erreger in heimische Schweineställe tragen. Hier hätten die Schweinehalter aber bereits zusätzliche Vorsorgemassnahmen getroffen, um zu verhindern, dass Nager in den Stall kommen können.

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