Schwedischer Journalist in der Türkei freigelassen
Der schwedische Journalist Joakim Medin wurde nach Angaben der Regierung aus der türkischen Haft freigelassen und ist auf dem Weg zurück in sein Heimatland.

Der Journalist Joakim Medin ist nach schwedischen Angaben aus türkischer Haft freigelassen worden und auf dem Rückweg in sein Heimatland. Harte Arbeit in relativer Stille habe Ergebnisse gezeigt, verkündete Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson am Abend auf der Plattform X.
«Der schwedische Journalist Joakim Medin ist auf dem Heimweg von der Türkei nach Schweden. Er wird in einigen Stunden landen.» Kristersson dankte dem schwedischen Aussenministerium sowie behilflichen europäischen Kollegen. «Willkommen zu Hause, Joakim!», sagte er.
Medin arbeitet für die schwedische Tageszeitung «Dagens ETC», die seine Freilassung ebenfalls bestätigte. «Joakim Medin ist frei», titelte die Zeitung online.
Der Journalist war Ende März kurz nach seiner Landung in Istanbul festgenommen und verhaftet worden. Vor rund zwei Wochen wurde er dann wegen des Vorwurfs der Präsidentenbeleidigung im Zusammenhang mit einer länger zurückliegenden Demonstration in Stockholm zu elf Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
Vorwurf: Präsidentenbeleidigung und Terrorvorwürfe
Wegen eines weiteren Verfahrens im Zusammenhang mit Terrorvorwürfen musste er zu dem Zeitpunkt aber weiter in Untersuchungshaft bleiben. In beiden Fällen wies er die Vorwürfe zurück.
Auch die Anwaltsvereinigung MLSA teilte mit, dass Medin freigelassen worden sei und die Türkei verlassen habe. Den Angaben zufolge laufen dennoch Gerichtsverfahren gegen ihn, die voraussichtlich auch weiter fortgesetzt würden.
Die erste Anhörung im Prozess zu den Terrorismusvorwürfen sei für den 25. September angesetzt worden. Der Ausgang dieses Verfahrens könnte MLSA zufolge weitere Auswirkungen auf Medin haben, der über kurdische Fragen und Menschenrechte in der Türkei berichtete.
Schwedens Aussenministerin Maria Malmer Stenergard will sich auf einer Pressekonferenz am Samstag näher zu Medins Freilassung äussern. Auf X wies sie darauf hin, dass ihn zu Hause seine schwangere Frau erwartet. «Jetzt können sich Joakim Medin und seine Frau in aller Ruhe darauf vorbereiten, Eltern zu werden. Gemeinsam», schrieb die Ministerin.