Aufgrund der Corona-Massnahmen können Kinder nicht mehr regelmässig die Schule oder Kita besuchen. Doch Job und Kinderbetreuung - das ist für Eltern kaum zu schaffen, ohne die Arbeitszeit zu reduzieren. Ökonomen haben untersucht, wie viel Arbeitskräfte dadurch wegfallen.
Muss ein Elternteil wegen der Kinderbetreuung zu Hause bleiben, fehlen Arbeitgebern rund elf Prozent der Erwerbstätigen. Das ist das Ergebnis einer Studie. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Muss ein Elternteil wegen der Kinderbetreuung zu Hause bleiben, fehlen Arbeitgebern rund elf Prozent der Erwerbstätigen. Das ist das Ergebnis einer Studie. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Corona lässt die Arbeitszeit schrumpfen: Das geht aus einer Studie der Universitäten Frankfurt, Bonn und Mannheim hervor.

«Der Wegfall der Kinderbetreuung während der Corona-Krise hat signifikante Effekte auf das Arbeitsangebot», berichtet die Goethe-Universität.

Prof. Nicola Fuchs-Schündeln, Professorin für Makroökonomie und Entwicklung an der Goethe-Universität, Prof. Moritz Kuhn (Bonn) und Prof. Michèle Tertilt (Mannheim) haben die Folgen mangelnder Betreuungsangebote für Kinder und deren Auswirkungen auf die Arbeitszeit berufstätiger Eltern untersucht.

Das Ergebnis: Der Anteil der Eltern, die von geschlossenen Schulen und Kindergärten betroffen ist, ist doppelt so hoch wie die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Deutschland (im April 5,8 Prozent).

Selbst wenn man berücksichtige, dass ältere Geschwister oder ein nicht arbeitender Elternteil die Betreuung übernehme, seien immer noch 21 Prozent der Erwerbstätigen von geschlossenen Schulen und Kitas betroffen. Müsse ein Elternteil zu Hause bleiben, würden den Arbeitgebern rund elf Prozent der Erwerbstätigen fehlen. Berücksichtige man reduzierte Arbeitszeiten, blieben es immer noch 8,4 Prozent. Das entspreche dem achtfachen kurzarbeiterbedingten Stundenausfall während der Finanzkrise 2009.

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