Schriftsteller Günter de Bruyn gestorben
Er lebte zurückgezogen in Brandenburg. Nun ist der Autor Günter de Bruyn im Alter von 93 Jahren gestorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schriftsteller Günter de Bruyn ist tot.
- Der Autor lebte im brandenburgischen Görsdorf.
Günter de Bruyn starb am Sonntag im Alter von 93 Jahren. Dies teilte der Landkreis Oder-Spree unter Berufung auf seine Familie am Donnerstag mit.
Der Autor lebte im brandenburgischen Görsdorf. Er galt bereits in DDR-Zeiten als einer der bedeutendsten Autoren. Zuvor hatten die «Märkische Oderzeitung» und die «Märkische Allgemeine» berichtet.

Zu seinen Werken gehört der Roman «Buridans Esel» (1968). In dem kann sich ein wehleidiger Bibliothekar nicht zwischen zwei Frauen entscheiden. Die Defa verfilmte die Geschichte unter dem Titel «Glück im Hinterhaus» nach einem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf.
Sein Leben und der Krieg
Geboren wurde de Bruyn am 1. November 1926 in Berlin. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Bibliothekar, ehe er sich als freier Schriftsteller niederliess. 1976 gehörte er zu den Unterzeichnern des Briefs gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann.
De Bruyn lehnte den DDR-Nationalpreis ab
Einige Jahre danach sorgte er für Aufsehen. Er forderte damals auf einem deutsch-deutschen Schriftstellerkongress die Aufhebung der Zensur in der DDR. 1989 lehnte er den DDR-Nationalpreis ab.
Zu seinem 90. Geburtstag hatte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) de Bruyn als einen der «bedeutendsten Autoren der deutschen Kulturnation» gewürdigt. De Bruyn gewann zahlreiche Preise, darunter den Thomas-Mann-Preis und den Deutschen Nationalpreis. Er habe sich seinen Lesern und Leserinnen stets mit grossem menschlichen Einfühlungsvermögen genähert, erinnerte der Landkreis.