Scholz sichert Bundeswehr deutlich mehr Geld zu

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Deutschland,

«Unsere Friedensordnung ist in Gefahr», warnt der Bundeskanzler – und stellt der Truppe «dauerhaft» mehr Mittel in Aussicht.

Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz während einer Fähigkeitsdemonstration der Territorialen Verfügungsgruppe auf dem Militärflughafen Köln-Wahn. - Kay Nietfeld/dpa-POOL/dpa

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der militärischen Führung der Bundeswehr dauerhaft deutlich höhere Verteidigungsausgaben im zweistelligen Milliardenbereich zugesichert. Das mit 100 Milliarden Euro ausgestattete Sondervermögen für die Bundeswehr sei nur «ein erster wichtiger Schritt», sagte der Kanzler am Freitag auf der Bundeswehrtagung in Berlin. Verteidigungsausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes würden nun «dauerhaft» gewährleistet. Für dieses Ziel müssen absehbar mehr als 20 Milliarden Euro zusätzlich im Jahr in den Verteidigungsetat fliessen.

Erstmals werde Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der Nato im kommenden Jahr erreichen, sagte Scholz. «Wir werden dauerhaft diese zwei Prozent gewährleisten, die ganzen 20er-Jahre über, die 30er-Jahre. Das sage ich sehr bewusst, weil natürlich manches, was man jetzt vielleicht bestellt, in den 30er-Jahren geliefert wird.»

Geld sei aber nicht alles. Scholz sagte: «Der zentrale Handlungsauftakt, der aus der Zeitenwende folgt, ist die Überwindung der organisatorischen und bürokratischen Schwerfälligkeiten, die die Truppe seit Jahren ausbremsen.»

Pistorius: Brauchen schlagkräftige Bundeswehr

Die weltpolitische Lage verdeutliche, wie wichtig der Kurswechsel sei, sagte Scholz. Er nannte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und auch den Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel. Scholz warnte: «Unsere Friedensordnung ist in Gefahr.»

Die Bundesregierung tauscht sich am Freitag auf der Bundeswehrtagung mit der militärischen Führung über den weiteren Kurs der Streitkräfte aus. Unter den Themen des Treffens sind die geplante Verlegung einer Brigade nach Litauen sowie ein Umbau im Verteidigungsministerium.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Vortag auf der Tagung seine neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien vorgestellt. Diese legen die Landes- und Bündnisverteidigung wieder als Kernaufgabe fest und erklären Kriegstüchtigkeit zur Handlungsmaxime. Scholz sagte am Freitag: «Niemand kann heute mehr ernsthaft in Zweifel ziehen, worum wir uns in Deutschland lange herumgedrückt haben, nämlich, dass wir eine schlagkräftige Bundeswehr brauchen.»

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