Schnee und Glatteis: Chaos auf deutschen Strassen und Flughäfen
Aufgrund von Glätte und Schnee ist es in Deutschland zu massivem Verkehrschaos gekommen: Der deutsche Wetterdienst rechnet auch heute mit Einschränkungen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland kommt es zu massivem Verkehrschaos aufgrund von Schnee und Glatteis.
- Auch an deutschen Flughäfen kam es zu zahlreichen Annullierungen und Verspätungen.
- Auch am Donnerstag bleibt die Wetterlage angespannt. Es gab bereits Verletzte und Tote.
Wegen der anhaltenden Glättegefahr wurden am Frankfurter Flughafen auch für heute, Donnerstag viele Flüge annulliert. In Köln starten wegen des Winterwetters keine Busse. Die Wetterlage bleibt wegen Eisregens und Schneefalls in Teilen Deutschlands angespannt: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet am Donnerstag massenweise Schnee.

In weiten Teilen Deutschlands müssen sich die Menschen auf «anhaltende und teils kräftige Schneefälle» einstellen. Der DWD rechnet mit «unwetterartigen Neuschneemengen» bis zu 30 Zentimetern binnen 24 Stunden und warnt vor «erheblichen Verkehrsbehinderungen und Schneebruchgefahr».
Grosses Verkehrschaos in der Nacht
In der Nacht zum Donnerstag gab es auf mehreren Autobahnen in Deutschland massive Verkehrsbehinderungen durch das Wetter. Auf der A3 im nördlichen Rheinland-Pfalz standen etwa 2000 Menschen nach einer ersten Polizeischätzung in kilometerlangen Staus.

Weil LKW auf der schneebedeckten Fahrbahn stecken blieben, ging auch auf den Autobahnen A4, A5 und A7 nichts mehr. Zusätzlich zu Räumfahrzeugen der Strassenmeisterei seien Betreuungsfahrzeuge des Roten Kreuzes im Einsatz. Diese versorgten die Autofahrer in der Kälte mit Decken und heissen Getränken.
Demnach blockierten vor allem mehrere LKW die Fahrstreifen: Weil sie aufgrund der winterlichen Verhältnisse entweder keine Steigungen mehr hochfahren konnten oder teilweise quer über die Fahrbahn gerutscht seien.
Unfälle und Schwerverletzte
Zahlreiche Unfälle ereigneten sich in der Nacht aufgrund der anhaltenden Glätte: Bei einer Karambolage von fünf Fahrzeugen auf der glatten A44 etwa wurden sechs Menschen verletzt, einige von ihnen schwer.
Wie die Polizei mitteilte, fuhren nacheinander mehrere PKW und Lastwagen aufeinander auf. Dies, weil Fahrzeuge ins Schleudern gerieten oder nicht mehr rechtzeitig bremsen konnten. Der Sachschaden wurde auf etwa 120'000 Euro geschätzt.
Decken und Bekleidung mitführen
Der DWD riet Autofahrern auch für Donnerstag, dafür zu sorgen, dass der Tank des Fahrzeuges ausreichend gefüllt ist. Daneben sollten warme Bekleidung und Decken sowie warme Getränke und Lebensmittel mitgeführt werden. Der Deutsche Alpenverein warnte: «Durch starke Schneefälle können Äste und Baumkronen abbrechen. Teilweise stürzen sie zu Boden, teilweise hängen sie noch in den Bäumen.»

Am Frankfurter Flughafen wurden auch für Donnerstag viele Flüge annulliert. Das zeigt ein Blick auf die Ankunfts- und Abflug-Tafeln auf der Internetseite des Airports. «Fluggäste werden gebeten, ihren Flugstatus vor Anreise an den Flughafen auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen.»
Ausserdem sollten sie ausreichend Zeit für die Anreise einplanen. «Sollte Ihr Flug gestrichen sein, kommen Sie bitte nicht an den Flughafen», so die Medienmitteilung weiter.
Flugverkehr, ÖV und Schulen betroffen
Wegen Eisregens waren Flugzeugstarts am grössten deutschen Flughafen am Mittwochmittag vorübergehend ausgesetzt worden. Fraport hatte dies damit begründet, dass die Maschinen wegen anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden könnten. Seit Mittwochnachmittag konnten wieder einzelne Maschinen abheben.

Wegen des anhaltenden Winterwetters fahren die Busse der Kölner Verkehrs-Betriebe auch an diesem Donnerstag nicht. Die Wetterbedingungen liessen einen sicheren Betrieb noch nicht zu, teilte ein Sprecher am frühen Morgen mit.
Wegen der Witterungsbedingungen ist auch am Donnerstag wie bereits am Mittwoch in einigen Landkreisen mit Schulausfällen zu rechnen.