«Schlug ihn mit Helm»: Lieferdienst-Fahrer stoppte Dublin-Angreifer

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Irland,

Eine Messerattacke auf Kinder erschüttert Irlands Hauptstadt Dublin. Passanten, darunter ein Fahrer eines Lieferdiensts, konnten wohl Schlimmeres verhindern.

Messerattacke in Dublin
Der abgesperrte Tatort am Parnell Square East in Dublin. Dort fand die Messerattacke statt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann hat in Dublin eine Gruppe von Kindern mit einem Messer attackiert.
  • Ein Lieferdienst-Fahrer erzählt nun, wie er den Täter stoppen konnte.
  • Der Angriff löste Krawalle aus – dies, weil der Angreifer ein Migrant sein soll.

In der irischen Hauptstadt Dublin kam es am Donnerstagmittag zu dramatischen Szenen. Ein 50-jähriger Mann griff vor einer Krippe Kinder an. Ein fünfjähriges Mädchen und eine Frau, die dazwischen gehen wollte, wurden schwer verletzt. Zwei weitere Kinder erlitten leichte Verletzungen.

Glück im Unglück: Der mutmassliche Täter konnte von Passanten überwältigt und entwaffnet werden. Eine wichtige Rolle spielte dabei ein Lieferdienst-Fahrer, der ursprünglich aus Brasilien stammt. Nun erzählt er, wie er die Situation erlebt hat.

Er habe gesehen, dass ein Mann mit einem Messer auf unschuldige Kinder einstach, sagt Caio Benicio der «Daily Mail». Da habe er sofort reagiert: «Ich schlug ihm mit meinem Helm auf den Kopf. Er ging zu Boden.»

Gegenüber dem irischen «The Journal» führt er aus: «Es war keine wirkliche Entscheidung, es war purer Instinkt – und in Sekundenschnelle war alles vorbei.» Er habe selbst zwei Kinder und habe getan, was jeder andere auch getan hätte.

Jetzt hoffe er, dass es der Fünfjährigen bald besser geht. «Wenn ein Kind nicht überlebt, würde ich immer denken, dass ich schneller hätte sein können.» Sollten alle überleben, würde er aber «dankbar sein, dass er zur richtigen Zeit am richtigen Ort» gewesen sei.

Der 43-Jährige, der für das Unternehmen Deliveroo arbeitet, erntet für sein Eingreifen viel Lob. In den sozialen Medien wird er beispielsweise als Held bezeichnet.

Messerangriff löst in Dublin heftige Krawalle aus

Nach dem Messerangriff kam es am Abend und in der Nacht zu gewaltsamen Krawallen. Berichten zufolge versammelten sich zahlreiche, teils vermummte, Menschen in der Innenstadt. Es kam zu Strassenschlachten mit den 400 im Einsatz stehenden Polizisten.

Zudem wurden mehrere Fahrzeuge angezündet und Läden geplündert. Gemäss der britischen «Sun» hätten die rechtsextremen Chaoten auch eine Flüchtlingsunterkunft in Brand gesetzt.

Wie die Polizei an einer Medienkonferenz am Freitagmorgen bekannt gibt, habe es im Rahmen der Krawall-Nacht 34 Festnahmen gegeben. 13 Läden wurden demnach beschädigt. Elf Polizeifahrzeuge, drei Busse und ein Tram wurden zerstört.

Waren Sie schon einmal in Dublin?

In den Medien wurde spekuliert, dass es sich beim Messerangreifer um einen Migranten gehandelt habe. Dies hat die Polizei zwar nicht bestätigt. Dennoch löste das Ereignis bei rechtsorientierten Menschen Wut aus.

Benicio hat dafür kein Verständnis, wie er «The Journal» erzählt: «Es sieht so aus, als ob sie Immigranten hassen. Ich bin auch ein Immigrant und tat, was ich konnte, um das kleine Mädchen zu retten.»

Der 50-jährige Messerangreifer wurde festgenommen. Er musste aber zunächst mit ernsten Verletzungen im Spital behandelt werden.

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