Sardinien will Drohnen im Kampf gegen das West-Nil-Virus einsetzen
Das West-Nil-Virus breitet sich auf Sardinien rasant aus. Behörden wollen jetzt Drohnen einsetzen, um Infektionsquellen zu bekämpfen.

Auf Sardinien gibt es aktuell 31 bestätigte Infektionen mit dem West-Nil-Virus, besonders in der Provinz Oristano. Mehrere Erkrankte sind über 70 Jahre alt, einige Patienten mussten in Krankenhäusern behandelt werden, wie «Unione Sarda» berichtet.

Die Gesundheitsbehörden ordneten Desinfektionen in einem Umkreis von 200 Metern um Wohnhäuser betroffener Personen an. Zudem warnen sie vor stehenden Wasseransammlungen, die Brutstätten für Stechmücken darstellen können.
Massnahmen und Prävention
Die Regionalregierung prüft den Einsatz von Drohnen, um gezielt Brutstätten der Überträgermücken zu identifizieren, so «bluewin». Auch Informationskampagnen sollen Bürger motivieren, private Grundstücke regelmässig von Wasserpfützen zu befreien.
Wenn Anwohner Warnungen ignorieren, drohen künftig Bussgelder wegen geförderter Mückenbrutplätze. So will die Verwaltung Mückenpopulationen wirksam verringern und neue Infektionen verhindern.
Nationale Lage
Italienweit registrierte das Gesundheitsinstitut ISS inzwischen 647 bestätigte West-Nil-Fälle bei Menschen. Bis Ende September starben 47 Infizierte, was einer Sterblichkeit von 15,8 Prozent bei schweren Verläufen entspricht, wie «bluewin» berichtet.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen, betonen die italienischen Behörden. Sie rufen deshalb zu verstärkten Vorsichtsmassnahmen während der restlichen Sommersaison auf.