Russlands Sicherheitsrat sieht US-Militär in Europa als Bedrohung

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Russland,

Der russische Sicherheitsrat hat das US-Militär als Bedrohung bezeichnet. Man sehe sich gezwungen, auf die ständige Gefahr zu reagieren.

US-Militär
Soldaten, US-Militär. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für den russischen Sicherheitsrat ist das US-Militär in Europa «eine Bedrohung».
  • Russland sehe sich daher lediglich gezwungen, auf die Gefahr zu reagieren.
  • Immerhin habe die kürzliche Eskalation einen Dialog mit dem Westen gefördert.

Der russische Sicherheitsrat hat das US-Militär mit seinen Zehntausenden Soldaten und taktischen Atomwaffen in Europa als Bedrohung für Russland bezeichnet. Die USA hätten dort zur Abschreckung eigene Truppen mit einer Stärke von 60'000 Soldaten, 200 Panzern und 150 Kampfflugzeugen stationiert.

«Ihr Hauptziel in Europa ist es, eine ständige Bedrohung für unser Land zu schaffen». Dies sagte der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrats, Michail Popow, der Regierungszeitung «Rossijskaja Gaseta» in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Zudem würden die USA taktische Atomwaffen bereithalten.

In den vergangenen sieben Jahren hätten die Vereinigten Staaten ihr militärisches Potenzial massiv ausgebaut, sagte Popow. Allein die Zahl der Beobachtungsflüge mit Langstreckenbombern entlang der Grenzen Russlands sei im vergangenen Jahr um 40 Prozent gestiegen.

F-35
F-35-Kampfjet auf der Luftfahrtmesse ILA im brandenburgischen Schönefeld. Foto: Britta Pedersen - dpa-infocom GmbH

Russland sehe sich dazu gezwungen, auf diese ständige Gefahr zu reagieren. Der finanzielle und materielle Aufwand wiederum schade nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands, beklagte Popow. Die USA wollten damit auch ihre europäischen Partner zu mehr Verteidigungsausgaben zwingen.

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow bekräftigte die Bereitschaft Moskaus zum Dialog mit dem Westen über die Sicherheit in Europa. «Aber nicht zum Schaden» der grundsätzlichen Positionen Russlands, wie er betonte. Dazu gehöre auch ein Ende der «bedingungslosen Ausdehnung der Nato nach Osten».

Dialog nach Verschärfung

Lawrow machte vor Journalisten deutlich, dass der Westen sich nun auf einen Dialog eingelassen habe. Dies, nachdem «wir das Problem der Sicherheit in Europa verschärft haben».

Nun gebe es die Bereitschaft, über die Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen, über die Transparenz von Manövern und über die Wiederherstellung von Kontakten zwischen den Militärs Russlands und der Nato-Staaten zu reden, sagte Lawrow.

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