Russland hat auf die Sanktionen der EU wegen der Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny mit Einreisesperren gegen Deutschland reagiert.
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny - Instagram account @navalny/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat auf die Sanktionen der EU wegen der Vergiftung von Alexej Nawalny reagiert.
  • Es gilt eine Einreisesperre für Vertreter des deutschen Regierungsapparats.
  • Aussenminister Sergej Lawrow hatte die Strafmassnahmen bereits im November angekündigt.

Als Reaktion auf die von der EU wegen der Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny verhängten Sanktionen hat Russland Einreisesperren gegen Vertreter des deutschen Regierungsapparats verhängt.

Das wurde am Dienstag der Geschäftsträgerin der deutschen Botschaft in Moskau, Beate Grzeski, bei einem Gespräch im russischen Aussenministerium mitgeteilt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt in Berlin erfuhr.

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hatte die Strafmassnahmen bereits im November angekündigt. Die Namen der betroffenen Personen wurden nicht mitgeteilt. Sie erfahren von der Sanktion erst bei Einreise nach Russland.

Einreiseverbote und Vermögenssperren

Nawalny soll im August mit einem in Russland entwickelten chemischen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden sein. Deswegen hatte die EU Sanktionen unter anderem gegen den ersten Vizechef der Präsidialverwaltung, Sergej Kirijenko, Inlandsgeheimdienst-Chef Alexander Bortnikow und gegen zwei Vizeverteidigungsminister erlassen.

Mitte November hatte Lawrow die Gegenmassnahmen auf einer Pressekonferenz angekündigt: «Weil Deutschland die Lokomotive war für die Sanktionen der EU im Zusammenhang mit Nawalny und weil die Sanktionen leitende Mitarbeiter der russischen Präsidialverwaltung betreffen, wird unsere Antwort spiegelgerecht ausfallen.»

Sergej Lawrow
Sergej Lawrow, Aussenminister von Russland. - Keystone

Er hatte auch für Frankreich Sanktionen ankündigt. An dem Gespräch im Moskauer Aussenministerium nahmen am Dienstag auch Vertreter Frankreichs und Schwedens teil.

Die EU-Strafmassnahmen umfassen Einreiseverbote und Vermögenssperren. Zudem dürfen Europäer mit den Betroffenen keine Geschäfte mehr machen. Aufgelistet ist auch das staatliche russische Forschungsinstitut für organische Chemie und Technologie, das den Kampfstoff entwickelt haben soll. Russland betonte, dass alle staatlichen Nowitschok-Bestände vernichtet seien, das Rezept aber längst auch im Westen bekannt sei.

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