An der Küste des Kaspischen Meeres wurden übers Wochenende rund 2500 tote Robben entdeckt. Das Massensterben stellt Umweltexperten vor ein Rätsel.
Tote Robben Kaspisches Meer
An der Küste des Kaspischen Meeres sind rund 2500 tote Robben an Land getrieben. Die Ursachen hinter dem Massensterben sind noch nicht geklärt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kaspischen Meer werden regelmässig Hunderte tote Robben an Land gespült.
  • Am Wochenende wurden allerdings rund 2500 tote Tiere entdeckt, wie Behörden mitteilten.
  • Man geht von natürlichen Ursachen aus – Sauerstoffmangel könnte die Tiere getötet haben.
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Am Wochenende wurden an der Küste des Kaspischen Meeres 2500 tote Robben angespült. Dies teilten die Behörden der teilautonomen russischen Republik Dagestan am Sonntag mit. Das Massensterben stellt die Experten vor ein Rätsel – natürliche Ursachen seien gleichwohl «wahrscheinlich».

Tote Robben Kaspisches Meer
Die regionalen Behörden sprachen zunächst von 800 toten Tieren. Diese Zahl musste mehrmals nach oben angepasst werden. - Keystone

Am Samstag hatte die regionale Verwaltung zunächst von 800 toten Tieren gesprochen. Die Zahl wurde vom russischen Umweltministerium bereits mehrmals erhöht. Die Behörden schliessen derweil nicht aus, dass die Zahl erneut erhöht werden müsse.

Zaur Gapizov, Leiter des Kaspischen Umweltschutzzentrums, geht davon aus, dass die Tiere vor einigen Wochen gestorben sind. Es handle sich um das «grösste Massensterben der Kaspischen Robbe der vergangenen zehn Jahre».

Tote Robben werden untersucht

Derzeit werden die Kadaver der verendeten Tiere untersucht. Über einen Fernsehkanal liess Swetlana Radionowa – ihres Zeichen Leiterin der russischen Naturschutzbehörde – verkünden: Es gebe Hinweise darauf, dass die Tiere an Sauerstoffmangel gestorben seien.

Tote Robben Kaspisches Meer
Die Kadaver der Robben werden untersucht. Bisher konnten keine Schadstoffe nachgewiesen werden – die Leiterin der Naturschutzbehörde geht davon aus, dass die Tiere an Sauerstoffmangel verendet sind. - Keystone

Es lägen keine Anzeichen äusserer Gewalteinwirkung vor, etwa durch Wilderer oder Fischernetze. Überdies untersuchen die Experten der Fischereibehörde und der Staatsanwaltschaft auch die betroffenen Küstenabschnitte. Bisher hätten die Labortests keinerlei Schadstoffe nachweisen können.

Naturschützer sind alarmiert

Das Kaspische Meer ist der grösste Salzsee der Erde. Jedes Jahr werden zahlreiche Kadaver der Kaspischen Robbe an Land gespült. Allerdings handelte es sich bis anhin üblicherweise um einige Hundert tote Exemplare.

Der alarmierende Fund von Tausenden toten Robben ruft jetzt Naturschützer auf den Plan. Denn die Kaspische Robbe gehört zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Sie untersteht besonderem Schutz und steht auf der «roten Liste» der gefährdeten Arten.

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Im vergangenen Jahrhundert sei ihr Bestand um rund 90 Prozent zurückgegangen. Laut Naturschützern stehe die zunehmende Verschmutzung des Kaspischen Meeres am Ursprung dieser Entwicklung. Demnach sterben die Tiere durch Öllecks, Wilderei und Überfischung.

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