Rund 170 tote Robben sind am Ufer des Kaspischen Meers im Süden Russlands angespült worden.
Forscher untersuchen einen Robben-Kadaver
Forscher untersuchen einen Robben-Kadaver - Marine Mammal Research and Expedition Center/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die toten Tiere wurden den Angaben zufolge rund 100 Kilometer südlich von Dagestans Hauptstadt Machatschkala und 50 Kilometer nördlich der Stadt gefunden..

Die Kadaver der bedrohten Kaspischen Robben aus dem riesigen Salzsee wurden im Laufe der vergangenen drei Tage in der russischen Teilrepublik Dagestan entdeckt, wie der Experte Viktor Nikiforow vom Moskauer Forschungszentrum für Meeressäugetiere am Donnerstag mitteilte. Auf Fotos, die er der Nachrichtenagentur AFP zur Verfügung stellte, sind mehrere Robbenkadaver an einem Strand zu sehen.

Die toten Tiere wurden den Angaben zufolge rund 100 Kilometer südlich von Dagestans Hauptstadt Machatschkala und 50 Kilometer nördlich der Stadt gefunden. Die Forscher hätten sich die Kadaver angesehen, sie fotografiert und die genauen Fundorte notiert, sagte Nikiforow.

Zur Todesursache der Robben konnte er zunächst keine Angaben machen. Als mögliche Ursachen kämen Wasserverschmutzung durch die Industrie oder Wilderei in Frage. Möglich sei auch, dass sich die Robben in Fischernetzen verfangen hätten. «Vielleicht ist es auch eine Folge des Klimawandels oder es gibt mehrere Gründe auf einmal», sagte Nikiforow.

Die russische Fischereibehörde im Nordkaukasus schickte eigene Ermittler zu den Fundorten, um die Kadaver zu zählen, wie die Behörde auf Anfrage mitteilte. Auch das russische Ermittlungskomitee, das bei schweren Straftaten eingeschaltet wird, untersucht den Fall.

Das Kaspische Meer ist das grösste Binnengewässer der Erde. Es grenzt an Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan und den Iran. Der Bestand der Kaspischen Robben geht seit Jahrzehnten zurück, weil die Tiere gejagt werden und die Wasserverschmutzung zunimmt. Die Polulation ist nach Schätzungen von Experten von mehr als einer Million Exemplaren Anfang des 20. Jahrhundert auf rund 70.000 zurückgegangen.

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